Sehr gut. Jetzt müssen die Leute nur noch checken, dass sie ihren Unmut korrekterweise an die DB und nicht an die Lokführer:innen adressieren müssen.
Deutschland
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Trotzdem finde ich es auch in Ordnung sich über den Zustand und die fehlenden Alternativen zum Bahn-Stillstand aufregen zu dürfen.
Und nein, dass heißt nicht sich über die Streikenden aufzuregen (einige hier setzen das sehr gerne gleich), sondern darüber, dass der einzige Weg zu streiken gleichermaßen der Bahn als auch den Fahrgästen schadet.
Sehr gut. Jetzt müssen die Leute nur noch checken, dass sie ihren Unmut korrekterweise an die DB und nicht an die Lokführer adressieren müssen.
Naja, wenn die Kunden betroffen sind, fällt die Wut auf die Bahn. Wie will man denn nur die Bahn treffen?
Macht die DB unterm Strich aber auch nicht weniger beschissen, generell und als Transportalternative.
tl;dr: Ab Mittwoch 22 Uhr bis Donnerstag 18 Uhr. Also effektiv den ganzen Donnerstag.
Alle Räder stehen still....
Wenn dein starker Arm es will!
Und täglich grüßt das Murmeltier.
Während ich die Forderungen nach mehr Gehalt verstehe und unterstütze (für den Vorstand geht das ja auch immer ganz einfach im zweistelligen Prozentbereich pro Jahr), geht es mir einfach so gehörig auf den Sack, dass ich als Fahrgast dauerhaft in die Röhre schaue. Andauernde Verspätungen, zugausfälle und Streiks. Das macht den ÖPNV nun wirklich nicht attraktiv. Leider bin ich aktuell (noch) auf den Laden angewiesen um nach irgendwo zu kommen, da mir ein Auto fehlt. Und natürlich auf Freunde und Familie, die mich trotzdem ein paar Mal im Monat mit den Auto irgendwo hinkarren müssen, da mein Bundesland eh keinen Fläschendeckenden Nahverkehr gebacken bekommt.
In ein paar Jahren kann ich einen Firmenwagen bekommen und werde das vermutlich auch machen. Ich kann mich nicht mehr ständig von dem ÖPNV einschränken lassen und mich wie ein Kind durch die Welt kutschieren lassen.
Entweder das, oder der Nahverkehr kommt wieder in die Hände vom Staat. Private Konkurrenz oder Ergänzung kann ja gerne sein. Aber auf jeder Strecke muss halt einfach ein 60 (oder teilweise 30) Minuten Takt gesichert sein.
Und bevor jetzt jemand mit "ja dann kannst du halt Mal ein paar Tage nicht mit der Bahn fahren, ist doch nicht so schlimm" kommt, hier noch eine Story aus meiner Ausbildung: Die GdL soll streiken. Wir als Azubis rennen zum Chef und geben Bescheid, dass wir es nicht garantiert bis um 9 ins Büro schaffen, da wir keine Alternativen haben und keiner weiß wie die Züge fahren. Antwort darauf? "Euer Problem, wenn ihr bis 9 nicht da seit gibt's eine Abmahnung ". Das Problem werden heute auch noch einige Leute haben.
Edit: Ihr könnt das hier runtervoten wie ihr wollt - Fakt ist, dass eine solche Grundlegende Infrastruktur gesichert verfügbar sein muss. Entweder muss den Arbeitnehmer eine andere Art des Streikens ermöglicht werden, welcher hauptsächlich der DB schadet, oder es muss durch eine Staatliche Bahngesellschaft ein Grundtakt bereitgestellt werden, der durch private Unternehmen erweitert wird. Der komplette Stillstand von Infrastruktur durch die schwächen eines Privaten Unternehmens ist in keiner Weise okay.
Antwort darauf? "Euer Problem, wenn ihr bis 9 nicht da seit gibt’s eine Abmahnung ".
Klingt nach einem Arschloch-Chef. Die Patentlösung für das Problem "Arschloch-Chefs" ist übrigens Streiken. Denn wenn seine Belegschaft streikt, wird der Herr Leistungsträger sehr schnell merken, dass seine angebliche Leistung von anderen getragen wird.
Das passiert in diesem traurigen Land leider viel zu wenig, unter Anderem, weil die meisten Gewerkschaften keinen Arsch in der Hose haben und weil viel zu viele Beschäftigte auf die gewerkschaftsfeindliche Propaganda der Arschloch-Chefs hereinfallen und gar nicht erst in eine Gewerkschaft eintreten.
Das klingt als wäre dein Chef einfach ein Arsch gewesen. Wenn es Glatteis und Schneesturm gegeben hätte und dein Chef sowas gesagt hätte, hättest du dich ja auch nicht über Gott oder Mutter Natur beschwert oder?
Es gibt einen Unterschied zwischen "Probleme die durch die Natur auftreten" und "gewolltes Runterwirtschaften eines Betriebes" sowie "Stilllegung oder starke Störung von Grundlegender Infrastruktur".
Wäre dasselbe auch bei Straßensperrung passiert? Vermutlich ja. Macht es den andauernden Ausfall der Bahn besser oder vertbar? Nein. Würde ich mich über beides aufregen? Ja.
Ich bin hier den Streikenden nicht böse, aber es ist trotzdem scheiße für mich, dass der Streik auf mich geht. Wenn irgendwo eine Fabrik stillsteht und ich nicht die Milka Schokolade bekomme, dann geht das nur auf den Hersteller. Streikt die Bahn geht das auf jeden, der darauf angewiesen ist. Es müsste einfach andere Möglichkeiten geben für die Arbeitnehmer zu streiken. Grundlegende Infrastruktur muss verfügbar sein. Das ist wie Wasser und Strom - Überleg Mal bei jedem Streik in den Branchen würde in ganz Deutschland Wasser oder Strom abgestellt werden - Das wäre auch nicht akzeptabel.
Genauso ist's bei der Bahn. Wenn man dort zumindest durch einen staatlichen Betrieb einen Grundtakt hätte, wäre es für die Kunden nicht so schlimm und der schaden würde der DB durch Einnahmen-Ausfälle entstehen, nicht der Gesellschaft.
Das ist leider das krux der privatwirtschaftlichen Bahn. Staatsmonopol mit Aktien im Staatsbesitz und trotzdem privatwirtschaftliche Handlungsweisen. The Worst of both Worlds :(
Ja, genau das ist der Punkt. Wir brauchen für die "Grundsicherung" eine echtes Staatliches unternehmen mit Beamten. Gib der Sache mit der DB einen guten Privatwirtschaftlichen Gegner, damit sich der Staat nicht auf Billliglohn und scheiß Arbeitsbedingungen ohne alternative ausruhen kann und schon sind die Streiks in der Gesellschaft nicht mehr so verhasst.
Achso und noch MAL DANKE AN DIE CDU REGIERUNG DER LETZTEN JAHRE HIER DIE ES NICHT GEBAKEN BEKOMMEN HAT IN IRGENDEINER FORM ALTERNATIVEN NAHVERKEHR EINZURICHTEN. WARUM ZUM ABSOLUTEN FICK KOMME ICH NICHT MAL IN DIE SCHEIS TOURI-ECKEN MITM BUS?
Ich wäre auch dafür die Bahn wieder zu einem echten "Staatsbetrieb" zu machen mit Beamten usw. Oder halt der Bahn die Verwaltung der Schienen wegzunehmen.
Bei Unternehmen was wegnehmen, bin ich aus Prinzip dabei
Einen positiven Haken gäbe es aber: Das Budget der Bahn kann politisch erhöht werden ohne gegen selbstauferlegte absurde Schuldenbremseregeln zu verstoßen
Die Krux: Wird trotzdem nicht gemacht, man könnte glatt von Arbeitsverweigerung sprechen
Ich verstehe, dass dich das ärgert. Schick eine Beschwerde an die Bahn. Die sind verantwortlich dafür, dass es zum Streik kommt und für alle anderen Probleme natürlich auch. Das kann man ruhig auch Mal artikulieren. Wenn wir uns im stillen Kämmerlein ärgern, bekommen die Verantwortlichen das nicht mit.
Natürlich ist die Bahn dran schuld. Aber genauso ist der Staat schuld, dass es für Leute keine Alternative gibt. Es kann gerne private Bahnunternehmen geben zur Taktverstärkung oder den Fernverkehr. Aber eine gewisse Grundfrequenz muss einfach durch den Staat bereitgestellt werden, um solche Einschränkungen zu vermeiden. Dann merkt die Bahn das auch am Ausfall der Einnahmen und nicht der Bürger und die Bahn.
Stimmt, die Politik ist ebenso verantwortlich für einen ausreichenden ÖPNV.
Scheiß doch auf die Downvotes, sind sowieso sinnfrei wir sind ja hier nicht auf Reddit 😊
Wer das downvoted ist entweder noch nie dauerhaft Bahn gefahren oder hat schlicht keine wichtigen Termine.
Ist absolut Standard, dass es deinem Chef scheissegal ist, warum du ständig zu spät kommst.
Auto ist eigentlich die einzige vernünftige Alternative aktuell.
Inb4 "aber alle paar Jahre gibt's ja auch mal nen Stau".
Ist absolut Standard, dass es deinem Chef scheissegal ist, warum du ständig zu spät kommst.
Und warum leben wir in einer Gesellschaft, die es toleriert und akzeptiert, dass Führungskräfte in Firmen absolute Arschlöcher sind, denen es scheißegal ist, wie es den Leuten geht, die den Laden mit ihrer Arbeit am Laufen halten?
Weil wir zu wenige starke Gewerkschaften mit auch nur ansatzweise so viel Arsch in der Hose wie die GDL haben.
Bei den meisten Gewerkschaften hier gefallen sich die Funktionäre zu gut in ihrem Aufsichtsratspöstchen bei den Firmen, die sie bestreiken sollten, und in der Drehtür zur SPD, dass sie lieber nicht zu sehr für ihre Kolleginnen und Kollegen eintreten, wie sie das sollten. Da wird dann halt das erstbeste lächerliche Angebot angenommen, ein Kompromiss um des Kompromisses Willen geschlossen. Solidarität innerhalb der Gesellschaft natürlich Fehlanzeige, gibt es ja nicht mal zwischen Gewerkschaften.
Was die GDL macht, ist übrigens im internationalen Vergleich Kindergeburtstag.
Schau mal nach Schweden. Dort wird aktuell die Firma Tesla bestreikt, weil sie sich weigert, einen Tarifvertrag zu unterschreiben. Aus Solidarität mit den Streikenden haben alle anderen Gewerkschaften ihre Mitglieder aufgerufen, die Firma ebenfalls zu bestreiken. Deshalb wird bei Tesla in Schweden weder geputzt, noch der Müll abgeholt und irgendwelche Lieferungen bekommen die auch nicht. Hafenarbeiter weigern sich Fracht auszuladen, die für den Laden bestimmt ist, Mitarbeiter von Autohändlern fertigen keine Verkäufe von deren Produkten ab. Warum? Weil die Gewerkschaften untereinander solidarisch sind und die Leute mitmachen. So sehen effektive Gewerkschaften aus.
Und warum leben wir in einer Gesellschaft, die es toleriert und akzeptiert, dass Führungskräfte in Firmen absolute Arschlöcher sind, denen es scheißegal ist, wie es den Leuten geht, die den Laden mit ihrer Arbeit am Laufen halten?
Ich weiß es ist in hier auf Manager zu schimpfen, aber was ist dein Vorschlag, um dieses Problem zu lösen?
Es wird in einer Vielzahl von Berufen einfach immer Termine geben, die eine persönliche Anwesenheit erfordern.
Wenn alle anderen pünktlich sind, ist es nicht nur fair, sondern auch notwendig dem Rest gegenüber, der vielleicht Folgetermine hat, ebenfalls pünktlich zu sein.
Das sind einfach die Rahmenbedingungen im Geschäftsleben, die viele hier nicht zu verstehen scheinen. An denen kann der böse Chef auch gar nichts ändern.
Ich als Kollege hätte auch gar keine Lust immer eine halbe Stunde extra einzuplanen, damit der Peter mit der Bahn auch irgendwann ankommt. Und der Kunde schon dreimal nicht.
Wenn so etwas die Ausnahme ist, kann man natürlich kulant sein. Aber wer die Bahn kennt weiß halt, dass das die Regel ist.
Edit: Eine Frage noch: Was denkst du, dass eine Gewerkschaft hier ändern kann?