Laut Kapitel 1, §1, Abs. 6 CannG ist folgende Definition zu finden:
Stecklinge: Jungpflanzen oder Sprossteile von Cannabispflanzen, die zur Anzucht von
Cannabispflanzen verwendet werden sollen und über keine Blütenstände oder Fruchtstände verfügen
Meine Schlussfolgerung ist folgende: ich darf theoretisch 99 Pflanzen besitzen, solange sie noch nicht blühen oder deutlich zu groß sind, aber wehe, ich ernte mehr als 50 g trocken, dann mach ich mich strafbar.
Aber das erscheint mir irgendwie etwas sus.
Laut Gesetz zählen Samen und Stecklinge als "Vermehrungsmaterial", d.h. sie sind quasi unreguliert und man kann davon theoretisch so viel besitzen wie man möchte, in einem vernünftigen Rahmen natürlich, wie bei Tabak.
Weitergeben darf ich sie auch, im Gegensatz zu geerntetem Cannabis oder blühenden Pflanzen.
Aber ab wann würde ich mich damit strafbar machen?
Ich glaube nicht, dass Polizisten und Richter sich in Botanik auskennen und sagen "Joa, die 20 Pflanzen dort sind ja noch relativ jung, die lassen wir stehen".
Wie seht ihr das? Hab ich das falsch interpretiert?
Mega interessant, danke für die Erklärung. Dass die auch lange lagerfähig sind wusste ich gar nicht, meine Annahme war dass man bei z.B. 20 Stecklingen auch in absehbarer Zeit 20 pflanzen im Boden haben wird. Und damit ein Eigenbedarf nicht statt finden kann
Das verleiht dem ganzen noch eine andere Tiefe, sich mehrere strains auf Vorrat halten und dann nach uns nach pflanzen. Als Geschenk im Freundeskreis auch toll.
Bin gespannt!
Hier wären ein paar Döschen, die ich vor paar Tagen angesetzt habe. In dem Fall ist es Basilikum und ne Calathea.
In der ersten Phase (die nächsten Tage und Wochen) werden die sich vermutlich zu einem allerart "Tumor" verwandeln (undifferenziertes Wachstum), und dann kann ich den Blop nehmen, in eine andere Dose geben und Wurzelwachstum erzwingen.
Danach kann ich sie kühl und dunkel für Monate im Kühlschrank lagern (blöd gesagt wie bei ner Spermabank :D), oder in Erde setzen und wachsen lassen.
Bei Weed kann mann dann theoretisch 20 Dosen ansetzen und jederzeit bei Bedarf direkt in die Vegetationsphase starten, und unter den selben Bedingungen wachsen sie auch 100% identisch (z.B. Blütezeit) weil selbe Genetik, wodurch man alles auf den Tag genau planen könnte.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass man damit das Alter bei Autoflowers zurücksetzen könnte, weil man bei denen angeblich keine Stecklinge ziehen kann. Aber dazu hab ich noch nicht viel finden können. Aber möglich sollte es sein.
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Wie schwierig ist tissue culture verglichen mit Hobbymycologie? Bekommt man sowas mit still air Box und sauberem Arbeiten hin?
Ich kann vermutlich nicht jahrelang irgendwelche strains am Leben erhalten mit künstlichem Licht etc. aber das geht vielleicht schon eher.
Ist gefühlt das Selbe :D
(Klar, natürlich nicht ganz, weil Pflanzen und Pilze schon, biologisch gesehen, was ganz anderes sind.)
Aber die Arbeitsabläufe sind sehr ähnlich.
Wenn du bei Pilzen mit Agarplatten arbeiten kannst, kriegst du das andere auch hin.
Die beiden Hauptunterschiede sind eigentlich nur folgende:
Beim Klonen von Pilzen brauchst du das ja nicht, weil man den Fruchtkörper in der Mitte zerreißt und dann das innenliegende, sterile Gewebe rausschneidet. In Kontakt mit Desinfektionsmittel würden sich Pilze sonst damit vollsaugen und dann komplett sterben. Pflanzen nicht.
Und diese genannten Hormone sind verfickt schwer zu sourcen, weil kaum eine europäische Firma an Privatleute verkauft. Ich musste mir meine von so einem random spanischen Dude von Ebay kaufen.
Aber sonst, wie gesagt, sind die Arbeitsabläufe sehr ähnlich. Du musst aber trotzdem alles nochmal "von vorne" lernen, weil manche Sachen bisschen anders sind.
Ich bin selbst noch sehr in meinen Anfängen, aber wenn du Fragen hast, gerne her damit :)
Ich werde bald eine Community dazu aufmachen, falls du Interesse hast 🙂
Danke für die Erklärungen, das hilft schon einmal. Ich habe tissue culture als nicht so ganz massentauglich bzw für Privatpersonen schwierig bei mir abgespeichert.
Das ist wohl auch so verglichen mit Stecklingen schneiden. Auch mit Pflanzenhormonen und so, die muss man ja auch irgendwie lagern, wobei da ein Kühlschrank wohl auch reicht.
Das mycologie Hobby wurde mir ironischeweise durch Pflanzen bzw Erde und trichoderma in der Bude verhagelt. Wie die Bude nagelneu war gab es null Probleme damit.
Muss nicht zwingend sein. Die meisten Hormone sind bei RT halbwegs stabil (z.B. NAA) und überleben auch Autoklavieren.
Dann wirds bei TC nicht anders sein. Wenn die Menge an Kontaminationen in der Wohnung entscheidend ist, ob dein Setup funktioniert, funktioniert es nicht. Arbeite an deiner Technik und dann wird das. Wie hat die SAB denn ausgesehen? Hast du alles mit 70% Alkohol eingesprüht und deine Medien und Equipment autoklaviert?
Autoklaviert mit einem Dampfdrucktopf, die SAB ist quasi ne Plastikbox mit 2 löchern drin. Von innen mit 70% ISO besprüht. Nach jedem Transfer das Skalpell mit nem Brenner zum glühen gebracht. Latexhandschuhe auch mit ISO eingerieben etc.
Am Anfang habe ich unsauberer gearbeitet und keine Probleme gehabt.
Wie schwierig ist tissue culture verglichen mit Hobbymycologie? Bekommt man sowas mit still air Box und sauberem Arbeiten hin?
Ich kann vermutlich nicht jahrelang irgendwelche strains am Leben erhalten mit künstlichem Licht etc. aber das geht vielleicht schon eher.
Ich bin nicht OP, weiß ich nicht
Thx, ich poste das noch einmal unter den richtigen Kommentar. 😉
Vielleicht sieht er es ja bei meinem auch aber dachte ich sag mal lieber Bescheid:)