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Haushalt erhält Internetzugang: Bundesnetzagentur verpflichtet Provider zur Mindestversorgung
(www.computerbase.de)
Sammelbecken für deutsche Kartoffeln und ihre Geschichten über Deutschland.
Nicht zu verwechseln mit !dach und !chad.
Ich zahle 45 für 250mbit, was sind das für Preise? Sowas sollte vllt 5 kosten. Gerade bei der Grundversorgung eigentlich for free.
Die Kosten für den Provider entwickeln sich nicht linear mit der Bandbreite. Aus genau dem Grund glaube ich auch nicht, dass da jetzt ein Kabel mit genau dieser Mindestkapazität hin kommt.
Womöglich geht es hier um ein frei stehendes Einfamilienhaus, für das viel Aufwand nötig ist?
Das ist doch unabhängig von den Installationskosten, diese Geschwindigkeit kriegst du auch auf dem dünnsten Klingeldraht hin und Telefon haben ja alle Wohngebäude.
Du brauchst trotzdem zusätzliche Elektronik, die auch gewartet werden muss.
Die Infrastruktur oder was meinst du? Die gibt es doch eh und muss auch ohne Grundversorgung gewartet werden.
Die normale Infrastruktur wird ja auch schon subventioniert. Ich kenn mich nicht genug aus, um hier intelligent über Kosten zu sprechen.
Ich kann aber sagen: Um so länger (oder dünner) ein Kabel ist, um so weniger Information (also Mbit/s) geht durch. Das Signal wird schwächer, und die Störeinflüsse größer. Das ist ein bisschen, als wenn jemand leise redet und es im Hintergrund laut ist. Der muss sich öfter wiederholen. Ich weiß nicht, was man verbauen muss, um aus den alten Telefonkabeln einen Breitbandanschluss zu machen. Signalverstärker, zusätzlicher Stromanschluss, um die zu betreiben, ... Mit dem alten Kupferkabel bist du jedenfalls nicht fertig.
Ich bin in der Informatik unterwegs und grundsätzlich ist das, was du sagst, richtig, der Fehlschluss liegt meiner Meinung da, wo du glaubst, dass man mehr als einen Telefonanschluss brauchst. Dank der verschiedenen DSL Techniken kriegt man quasi über jeden Draht 16mbit. Ansonsten müssten die Anbieter Mobilfunk zur Grundversorgung anbieten. Das geht schon alles und ist (meiner Vermutung nach) auch kein riesiger aufwand, weil eh schon alle Häuser mit Telefon und Strom versorgt werden müssen.
Und wie viel kostet das denn nun?
Als Telekom sage ich 3
Ne im ernst, wie soll ich als Privatperson dazu ne aussage treffen? Ich stelle hier nur Vermutungen an.
Es sollte im ländlichen Raum überhaupt keinen Anspruch auf Internet geben und stattdessen im städtischen eine ordentliche Grundversorgung.
Soweit würde ich zwar nicht gehen, aber für die Leute, die da reflexhaft runter wählen:
Ländlicher Raum heißt geringe Bevölkerungsdichte. Das heißt pro Nase mehr Meter Straße, Kabel, Wasser- und Abflussrohr, usw. Das ist einfach viel teurer pro Mensch als die Infrastruktur für dicht gebaute Apartmenthäuser in der Stadt. Dafür sind die Mieten geringer und man hat schön viel Platz. Was hier fair ist, ist nicht eindeutig.
Eins ist klar: Wenn Internet für jeden gleich viel kostet, dann subventionieren Leute in winzigen Apartments, Leute in riesigen Einfamilienhäusern.
Als ob jeder die Wahl hätte wo er wohnt oder als ob auf dem Land nur reiche Säcke wohnen. Was ist das für ein Haufen Vorurteile. Ich kenne einige Leute die liebend gerne aus ihrem "Landidyll" (für sie eher Landhorror) in die Stadt ziehen würden, was aber einfach nicht funktioniert und umgekehrt.
Hinzu kommt, dass es ländliche Gemeinden gibt bei denen das Internet besser funktioniert als bei mir in der Stadt.
Am Ende wird jeder Fall einzeln geprüft und weil wir die Einzelheiten nicht haben, kann von uns absolut keiner beurteilen was die Situation vor Ort war.
Tatsache ist, dass man die Infrastruktur den Privatunternehmen unter der Bedingung eine Grundversorgung überall zu gewährleisten überlassen hat und die haben das auch so akzeptiert und es einzuhalten. Fertig.
Es ist doch nun wirklich nicht so, dass diese Unternehmen am Hungertuch nagen oder so was.
Da projiziert du einiges rein, was ich nicht geschrieben habe.
Umgekehrt subventionieren Menschen im ländlichen Raum die Lebenshaltungskosten in der Stadt. Die (besonders Mieten) würden bei weiterer Zentralisierung noch mehr explodieren. (Und gesunde Junge subventionieren kranke Alte. Und und und ...)
Alle in die Städte zu zwingen wird nicht die Lösung sein. Lebenswerte Infrastruktur muss überall hin.
Vollkommen korrekt. Man freut sich über den Platz, niedrige Kosten und die Ruhe, möchte aber die Vorzüge der Stadt. Man kann nicht alles haben.
Also ich bin gegen eine Benachteiligung wegen dem Wohnort. Klingt auch nicht sehr sinnvoll unterschiedliche Regelungen für die Grundversorgung zu machen.
Ich nicht.
Ich auch, deswegen möchte ich ja jede Förderung fürs Land einstellen. Das ist nämlich eine Benachteiligung von Menschen, die in urbanen Räumen leben und das ökonomisch, politisch und auch ganz praktisch mit Lebensqualität für den Luxus der Landbewohner bezahlen.
"Luxus der Landbewohner"? Wir reden hier nicht vom Speckgürtel um Großstädte. Bist Du schon jemals auf dem Land gewesen? Außerhalb eines Touristengebietes?
Der Luxus ist nicht absolut sondern lediglich relativ zu dem Zustand, den es gäbe, wenn jeder für die Kosten aufkäme, die er verursacht und wenn man das Land nicht so pampern würde, wäre es einerseits dort schon lange zappenduster und Städte andererseits noch viel lebenswerter.
Ob Mieten sinken und die Wohnqualität steigen würden, wenn die Menschen vom Land in die Stadt ziehen wäre ein interessantes Experiment... Gab's so was schon mal?
Ja, Mieten würden zweifelsfrei sinken, wenn man politische Maßnahmen ergreifen würde, die den Zweck verfolgen, Wohnraum zu schaffen. Das ist doch eine Binse, die du kaum in Abrede stellen wirst. Dass das nicht passiert, liegt ja gerade daran, dass die politische Landschaft durch die Bedarfe des Kampfs gegen den sinnvollen Wandel in Beschlag genommen wird. Oder mal ganz banal ausgedrückt: Günstigen Wohnraum in der Stadt gibt es nicht, weil er politisch von Nichtstädtern verhindert wird, weil die nämlich meist entweder EFH-Besitzer sind oder welche sein wollen. EFH-Besitz und günstiger Wohnraum haben aber miteinander unvereinbare politische Bedürfnisse.
Klassisches Vorbeireden. Ich habe nie irgendetwas über Wohnraum oder Politik gesagt. Die Prämisse war, dass wenn man "das Land" nicht mehr "pampern" würde, sich die Lebensqualität in den Städten verbessern würde.
Ein Ende des "Landpamperns" würde die Lebensqualität auf dem Land verschlechtern => wer kann würde vom Land in die Stadt ziehen => Städte würden voller, Infrastruktur wird überlasteter, Lebensqualität sinkt. Dazu gibt es vom antiken Rom bis zu nahezu allen modernen Städten unzählige Fallbeispiele.
Wenn Du unausgesprochen voraussetzt, das Geld, das weniger ins "Landpampern" gesteckt wird, in den Ausbau der städtischen Infrastruktur gesteckt wird, dann kann ich Deine Idee eher nachvollziehen – das ist aber kein Automatismus, sondern zwei voneinander unabhängige Themen.
Der Absatz lässt mich vermuten, dass wir tatsächlich von zwei verschiedenen Themen reden, wenn wir von "Land" sprechen. Du sprichst vom vorstädtischen Speckgürtel, der aus der Sicht eines Großstädters wie "Land" aussehen mag, und in manchen Gegenden unserer Republik direkt in die nächste Stadt übergeht, wie im Ruhrgebiet oder im Oberrheingraben.
Auf dem Land, das ich meine, gibt es keine Wahl, ob man EFH-Besitzer wird oder nicht. Wenn ich irgendwo wohnen will, muss ich mir diese Wohnmöglichkeit selber schaffen, ich werde weder einen Investor finden, der mir günstigen Wohnraum baut noch Mitbewohner für ein Mehrparteienhaus (außer Familienmitglieder, und viele Häuser sind denn auch nicht EFH, sondern Mehrgenerationenhäuser).
Hinsichtlich des vorstädtischen Speckgürtels gebe ich Dir zu 100 % recht. Die Leute, die dahin ziehen, ziehen ja aus der Stadt weg, nehmen Wirtschaftskraft von der Stadt, belasten aber die Stadt mit Autos und Infrastrukturnutzung.
Das ist Ungleichbehandlung die du da vorhast. Mit der willkürlichen Begründung "Wohnort". Nennt sich Diskriminierung.
Eben nicht. Der Status Quo ist eine Ungleichbehandlung in Abhängigkeit vom Wohnort.
Ahja? Wie denn? Weil alle versorgt werden? Das ist gleich und nicht ungleich.
Die Pro-Kopf-Investitionen sind auf dem Land ungleich höher, weil die Grundversorgung eben so unwahrscheinlich viel teurer ist.
Und? Was hat das mit Gleichbehandlung zu tun?
Hatte bis jetzt nichts mit der Diskussion an sich zu tun, aber ungleiche Investitionen pro Kopf sind also schon eine ungleiche Behandlung.
Das schreibst du doch die ganze zeit. Und nein, die Behandlung gleich, die kosten sind anders. Das ist eigentlich nicht so schwer ...
Ich habe in diesem Thread zum ersten mal geantwortet. Geld ist ein Teil der Behandlung. Ich kann gerne einige Extrembeispiele auspacken, wie es aussehen würde, wenn dem nicht so wäre.
Sorry, hab dich verwechselt, nicht genau hingeschaut.
Geld ist teil der kosten für die Behandlung, nicht für die Behandlung. Wenn du jemandem in Deutschland eine Banane schenkst und jemandem in Ghana behandelst du sie gleich, auch wenn die Banane in Ghana günstiger ist.
Ich stimme mit dieser Prämisse, das dies eine Gleichbehandlung darstellt halt nicht überein. Kontext ist relevant.
Du vermischt aber Behandlung mit kosten. Das ist einfach nicht das selbe.
Wenn jemandem beim Arbeitsweg ein 50 Minuten Fahrtweg vergütet wird, oder jemand anderem ein 10 Minuten Fahrtweg vergütet wird, wurden beide nach deiner Definition "Gleichbehandelt". Die Person mit dem 50 Minuten Fahrtweg kostet die vergütende Person trotzdem massiv mehr. Und dies ist nur zu rechtfertigen, wenn man eben beide nicht gleichbehandeln muss.
Genau. Du verstehst das offensichtlich nicht. Die kosten spielen bei der Gleichbehandlung keine rolle, aber ob ich das nochmal sage oder peng.
Du setzt halt eine Fahrtentschädigung = eine unterschiedliche Fahrtentschädigung. So kann man halt alles rechtfertigen.
Internet ist kein luxus
Geh ich grundsätzlich micht, kommt aber auf den Kontext an. Wasser ist auch kein Luxus. Ich kann aber nicht erwarten, eine Leitung in der Wüste bereitgestellt zu bekommen.
Ich bin mir nicht sicher was hier überhaupt die alternative sein sollte. 50% der deutschen bevölkerung leben auf dem land. Sollen die alle in die städte ziehen? In welche wohnungen?
Richtig, es gibt nicht genug Wohnungen in der Stadt und es leben zu viele Menschen in zu zersiedelten Strukturen. Das sind zwei Seiten derselben Medaille - da muss die Politik ansetzen! Stattdessen wird ja, wie dieser Artikel wieder zeigt, das Land weiter auf Händen getragen und damit sogar dagegen gearbeitet.
Nö.
Genau deswegen werde ich ja auch nie müde zu betonen: Landleben ist genuin autokratisch, weil es die Kosten des eigenen Lifestyles den anderen aufzwingt.
Was hier genuin autokratisch ist, ist dein Wunsch, alle in deinen bevorzugten lifestyle zu pressen. Pendler von außerhalb subventionieren doch genauso z.B. die Mieten der Städter, die sonst durch die Nachfrage noch weiter steigen würden.
Das stimmt einfach nicht, weil es gesamtgesellschaftlich nunmal teurer ist, zersiedelte Strukturen zu bauen, anzuschließen und zu unterhalten.
So funktioniert aber unsere Gesellschaft nicht, wir sind eine Marktwirtschaft. Hier zählt immer auch und vor allem, wem die Kosten und der Nutzen entstehen.
Klar wäre es insgesamt günstiger und effizienter, alle Menschen zentral in vom Staat gebaute Betonkisten zu stecken. Hatten wir auf deutschem Boden schonmal in Ansätzen. Aber bei uns baut nicht der Staat, und die Miete richtet sich nicht nach dem volkswirtschaftlichen Nutzen. Wenn es Infrastruktur radikal nur in Städten gibt, strömen dort alle hin, und die, denen dort Gebäude und Land gehören, drehen an der Mietschraube.
Darüberhinaus zählen bei uns noch solche Faktoren wie persönliche Freiheit und Lebensqualität etwas. Wir sind keine Maschinen. Es gibt Menschen, die nicht in Betonwüsten leben wollen, und es ist richtig, dass der Staat auch deren Lebensentwürfe ermöglicht, notfalls quer subventioniert. Das Wissen, die freie Wahl zu haben, ist ein Wert an sich. Den kannst du nur nicht mit einem Preisschild versehen.