suppenloeffel

joined 9 months ago
[–] suppenloeffel@feddit.de 15 points 8 months ago (11 children)

Ist ein verzwicktes Thema, welches aufgrund der Natur des Konfliktes und der Taten auch sehr polarisiert und in meiner aktuellen Wahrnehmung auch deutlich emotionaler anstatt logisch geprägt ist als der Ukrainekonflikt, bei dem ähnliche Handlungen stattfinden.

Hamas hat bekanntlich unbeteiligte Männer, Frauen und Kinder vergewaltigt, gefoltert, vorgeführt, getötet. Personen, welche sich sogar für sie eingesetzt haben. Abscheuliche Taten, die mMn zurecht eine starke Antwort seitens Israel provoziert haben. Palästina unterstützt nach wie vor zu großen Teilen die Hamas, ob nun freiwillig oder aus Zwang kann ich nicht objektiv beurteilen.

Israel zerbombt ganze Landstriche, tötet in ihrer Anstrengung, Hamas und deren Unterstützer zu vernichten, tausende Menschen, auch unbeteiligte. Dabei wird leider durch die schiere Masse der Vorfälle ersichtlich, dass im Krieg abscheuliche Taten nicht nur von einer Seite systematisch eingesetzt werden, um den Feind als Vieh anstatt einem ebenbürtigen Menschen zu sehen.

Es ist einfach, sich als unbeteiligte Person auf eine Seite zu schlagen, die widerwärtigen Verbrechen der anderen anzuprangern und die eigenen zu leugnen. Wäre ich Israeli, hätte ich vielleicht sogar eine oder mehrere Personen in meiner sozialen Sphäre an die Hamas verloren: Ich würde vermutlich auch die Vernichtung des Gazastreifens bejubeln. Wäre ich Palästiner, seit Generationen unterdrückt, ohne Perspektive und nun auch in der realen Gefahr, meine Heimat zu verlieren, während mich kein Land aufnehmen will und meine eigene Regierung mich als Fleischschild nutzt: Wie könnte ich nicht Israel und seine Partner hassen?

Beim Ukrainekrieg kann man, zumindest in meiner Wahrnehmung, deutlich objektiver mit anderen Leuten reden. Es ist fast allen bewusst, dass Russland im Unrecht ist und die Ukraine im Recht. Prorussische Meinungen werden, mMn völlig zurecht, als Trolle/rechte Trottel abgetan.

Beim Palästinakonflikt? Die Leute reden nicht darüber. Man hat gefühlt die Wahl, sich durch eine Positionierung auf die Seite von Faschisten, die Genozid betreiben, zu schlagen oder einer Terrornation, dessen Wertevorstellungen die Kotze in mir aufsteigen lassen. Das sieht man nicht nur im Alltag, auch z.B. hier auf Lemmy werden Posts zu diesem Konflikt in "neutralen" Communities wenig bis gar nicht kommentiert. Vermutlich eben, weil beide Seiten es nicht wirklich verdienen, sich für sie einzusetzen.

[–] suppenloeffel@feddit.de 7 points 8 months ago

Gaming on Linux has come a long way and I always prefer to run it on Linux rather than a dedicated Windows boot, if possible.

But if you rely on VRR, DLSS and have a decent HDR display, Linux unfortunately still isn't quite there yet. VRR/HDR is mostly unsupported systemwide currently. DLSS sometimes works, sometimes requires a lot of debugging and ends up actually hurting the performance.

If your hardware setup allows you to run your games at a decent framerate without DLSS/VRR, this likely won't be an issue for you.

[–] suppenloeffel@feddit.de 6 points 8 months ago

Ich schiebe es auf keinen Fall exklusiv auf die Berichterstattung, sondern sehe die Beiträge, z.B. eben vom spiegelTV, als Stimmungsmacher. Das lyrische Vorführen des Dudes hat den initialen Ton für die üblichen Stammtischschubser gesetzt: Aha, das ist also der Feind.

[–] suppenloeffel@feddit.de 77 points 8 months ago* (last edited 8 months ago) (9 children)

War wohl leider nur eine Frage der Zeit nach der sehr polarisierenden Berichterstattung der letzten Zeit. Wie offen viele Leute dem jungen Kerl Gewalt angedroht haben und absolut widerliche Taten herbeigehofft haben, macht mir wirklich Sorgen. Als ob ein großer Teil der Gesellschaft nur auf ein Ventil wartet, um den inneren Höhlenmenschen rauszulassen.

[–] suppenloeffel@feddit.de 20 points 8 months ago (2 children)

Bitterfeld. Anfang März wurde laut Polizei in einer S-Bahn zwischen Bitterfeld und Muldenstein (Sachsen-Anhalt) ein 18-Jähriger ausgeraubt. Nach LVZ-Informationen handelt es sich bei dem Opfer um Niclas M., der unter dem Namen „Anzeigenhauptmeister“ bundesweit Verstöße gegen die Parkordnung im Straßenverkehr zur Anzeige bringt.

Die Tat soll sich am Samstag (2. März) gegen 18.20 Uhr ereignet haben. Nach einem Fußballspiel der SG Dynamo Dresden beim Halleschen FC seien etwa 20 Heimfans in der S-Bahn auf der Rückreise gewesen. Ein bisher unbekannter Täter habe dort einem 18-Jährigen unter Gewaltanwendung sein Handy entrissen, heißt es im Bericht der zuständigen Bundespolizei. Daraufhin stoppte die S-Bahn am Haltepunkt Muldenstein, wo Beamte den Zug betraten.

Der Geschädigte sei aufgrund von Verletzungen mit einem Rettungswagen in ein nahgelegenes Krankenhaus gebracht worden. Sein Handy wurde später auf dem Bahnsteig gefunden. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.

TV-Beitrag macht 18-jährigen „Anzeigenhauptmeister“ bundesweit bekannt

Der selbsternannte „Anzeigenhauptmeister“ erlangte durch einen Bericht des Magazins „Spiegel-TV“ bundesweit Bekanntheit und sieht sich seither verstärkt Anfeindungen ausgesetzt. In dem Beitrag ist M. dabei zu sehen, wie er seinem außergewöhnlichen Hobby nachgeht: Ohne polizeiliche Ausbildung fährt er demnach durch Deutschland, um Falschparker anzuzeigen.

Der Bürgermeister seiner Heimatstadt Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt) wirft ihm vor, die Arbeit der Behörden durch hunderte Anzeigen zu behindern. Die ungebetene Unterstützung für Polizei und Ordnungsamt stößt auch im Internet auf viel Kritik.

Tiktok-Video über Angriff enthält falsche Informationen

Der Angriff auf M. wird in einem Tiktok-Video im Netz thematisiert, das seit Sonntagnachmittag mehr als 2 Millionen Nutzer erreicht hat. Darin wird fälschlicherweise behauptet, „Leipziger Ultras“ hätten den „Anzeigenhauptmeister“ bei Merseburg angegriffen.

Niclas M. selbst äußert sich zum Angriff am 2. März bisher nicht öffentlich. Auf seiner Facebook-Seite dementierte der junge Mann aber Behauptungen, er sei am vergangenen Wochenende erneut attackiert worden.

[–] suppenloeffel@feddit.de 8 points 8 months ago (1 children)

Du hast wohl die Berichterstattungen zur Ergreifung der RAF-Terroristen nicht verfolgt. Das ist keine Verschwörung von dEnEn Da ObEn, sondern eine Kombination aus Inkompetenz und aus guten Gründen eingeschränkten Rechten bezüglich der Datenauswertung seitens der zuständigen Behörden.

[–] suppenloeffel@feddit.de 3 points 8 months ago

And obviously that account isn't even a day old. Trust him guys, he's only here to debate! What do you mean russian bot/troll account? Naahhhh. Anyway, on an unrelated note, US bad, amirite?

[–] suppenloeffel@feddit.de 5 points 8 months ago

Very interesting read, thank you!

I (self)host a lot of stuff as well as developing and deploying some of my software via docker containers and dabbled in Full-Stack territory quite a few times.

Exposing stuff to the internet still scares the shit out of me. Debugging sucks. There's so much that can go wrong, every layer multiplicates the possibilities of stuff that can wrong or behave in a way not expected. Your journey describes the pain of debugging perfectly. Yeah, in hindsight, it's often something that probably should have been checked first. But that's hindsight for you.

And that's not even accounting for staying ahead of the game while securing your 24/7 publicly accessible service, running on ever-changing software, with infrastructural requirements you basically have no control over. In your spare time.

Hosting something for yourself can be a lot of fun, hosting something for other, potentially many thousand, people makes you kind of responsible. That can be rewarding and fun at times as well, but is also a prime source for headaches.

Deploying stuff is the easy part, knowing what to do when stuff inevitably breaks is where it is at. Therefore, IMHO, it's probably a good thing that most Lemmy admins at least know where to ask/start when shit hits the fan. This unfortunately leads to more centralization, but for good reasons: teams of volunteers taking care of fewer instances will almost always lead to a better experience than a lot of lone wolfs curating a lot of small instances. Improving scalability, monitoring and documentation is always nice, but will never replace a capable admin such as yourself.

[–] suppenloeffel@feddit.de 39 points 8 months ago

Hat einige Parallelen.

Ich schätze mal, der junge Mann verschwindet (hoffentlich) bald nach seinen 15 Minuten Fame aus dem Bewusstsein der Gesellschaft, zieht die richtigen Konsequenzen aus so viel negativer Publizität und geht seinem Hobby wenn dann etwas anonymer nach.

Vermutlich geht das ganze aber eben einen ähnlichen Weg wie beim Drachenlord. Auch überwiegend negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit und er scheint auch eine ähnliche Einstellung dem gegenüber zu haben:

Auf die Frage, ob er tätlich angegriffen wurde, sagt M., es habe „ein paar kleinere Vorfälle“ gegeben. Das störe ihn aber nicht. „Dann rufe ich standardmäßig die Polizei dazu, es gibt eine Anzeige wegen Körperverletzung und ich kassiere ab.“

Als jemand, der das Game um den Drachenlord für einige Jahre passiv mitverfolgt hat, läuft es mir dabei kalt den Rücken runter. Den Hate für sich nutzen zu wollen ist ein sehr, sehr gefährliches Spiel mit nur augenscheinlicher Kontrolle.

Ich hoffe, der Dude besinnt sich eines besseren. Ich persönlich feiere zumindest die Anzeigen von Leuten, die Fahrradwege zuparken. Aber durch solche Diskussionen unterstützen wir leider indirekt auch seine potenziell ruinöse Laufbahn.

[–] suppenloeffel@feddit.de 10 points 8 months ago (1 children)

Macht komplett Sinn, habe ich aus irgendeinem Grund nicht bedacht. Danke!

[–] suppenloeffel@feddit.de 11 points 8 months ago (6 children)

Kann mir jemand erklären, warum der Eintrittsort sowie die -zeit so ungenau bekannt sind?

Ich war bisher der Auffassung, dass selbige für ein Objekt in der Erdumlaufbahn, für das ein Vektor und das Gewicht bekannt sind, sehr genau vorhergesagt werden können.

[–] suppenloeffel@feddit.de 3 points 8 months ago (1 children)

Bis auf Mord, ja. Grundsätzlich bin ich bei dir: Das Prinzip von Verjährungsfristen ist sinnvoll. Gesetzlich geregelt sind sowohl Strafverfolgungsfristen als auf Strafvollstrechungsfristen. Erste messen ja nach Schwere der Tat aktuell 3-30 Jahre, letztere 1-10 Jahre.

Diese anzupassen und Straftaten auch individuell einzuordnen sowie zu bewerten ist ultimativ Aufgabe der Gesellschaft. Nach aktuellen Gesetzen sind die vorgeworfenen Straftaten, hier konkret 2x Gründung/Angehörigkeit einer terroristischen Generation sowie dem Sprengstoffanschlag, versuchter Mord und der Überfall eines Geldtransporters mit Sturmgewehr und Panzerfaust(!) nicht verjährt.

Ich persönlich finde das gut und richtig, aber da hat jeder seine eigenen Ansichten und das ist auch ok.

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