Ich sehe das größte Problem bei den Aktionen der Letzten Generation einfach darin, dass sie versuchen, "das System" auf eine Art und Weise zu stören, die "dem System" komplett egal ist. Wem schadet es denn, immer wieder mal ein paar Straßen für ein paar Stündchen zu blockieren? Den Mega-Konzernen, die unsere Umwelt nachhaltig zerstören? Wohl kaum, das ist für die nicht mal der kleinste Schluckauf. Deren Gewinnmargen sind viel zu gewaltig und das, was sie tatsächlich verlieren, dürfen dann ohnehin nur wieder die Mitarbeiter ganz unten ausbaden. Aber der Durchschnittspendler, der dann vom Chef, dem die Gründe dafür absolut egal sind, eine auf den Deckel kriegt, weil er seinen Dienst zu spät angetreten hat, darf die Suppe dann auslöffeln und als Kompensation unbezahlte Überstunden schieben. Würden sie sich vor den Einfahrten zu Ölkonzernen, Lebensmittel-Konglomeraten etc. feskleben, hätten sie von der breiten Masse um einiges mehr Unterstützung, als wenn sie den Leuten auch noch die Bewätligung ihres ohnehin schon von unserem Wirtschaftssystem zerf****en Alltags abseits ihrer Arbeit erschweren. Ist halt nur leider weniger Medienwirksam, wenn man sich dort anklebt, wo die Botschaft auch ankommen soll, weil es keine 10 Minuten dauern würde, bis man sie wieder entfernt hat, wenn sie anfangen, dort anzuecken, wo es die mit den tiefen Taschen tatsächlich stört.
Die ganze Prämisse geht einfach nach hinten los, wenn die einzigen, denen man auf die Nerven geht, die sind, deren breite Unterstützung man eigentlich bräuchte. Keine noch so teure, augeklügelte, hinterhältige und eindringliche PR-Aktion von BP oder Shell hätte dem Klimaschutz jemals so sehr schaden können, wie diese Gruppierung.