Meine Frau und ich nutzen den. Die Rendite ist dabei gar nicht so das Thema gewesen, die ist ja im Rahmen der Erwartungen auch nach deiner Rechnung unspektakulär in jeder Hinsicht. Der größere Vorteil ist, wenn man angestellt ist: Der Arbeitgeber bezahlt die Hälfte des KV-Beitrags (incl. des Entlastungsbausteins) und die Entlastung hast du hinterher für dich allein, weil du nicht mehr arbeitest. Als wir beide noch angestellt waren war das sehr offensichtlich sinnvoll. Seit ich selbstständig bin ist es natürlich nicht mehr ganz so attraktiv, aber selbst ohne tolle Rendite verhindert es halt, dass man Geld abbrennt das man eigentlich später noch braucht. Schaden wird es nicht denk ich, wenn man in jungen Jahren anfängt ist der Baustein ja nicht sehr teuer.
Finanzen
Rentenzahlungsdauer: 30 Jahre
Heißt das du planst 97 zu werden? Sportlich!
Jo. Tail risk.
Planst Du mit 70 tot umzufallen?
70? Viel zu früh. Bis dahin kann ich mir die Beerdigung noch gar nicht leisten
Das schöne ist: Musst du ja auch nicht! Einfach irgendwo an einem Hauptbahnhof tot umfallen und vorher Personalausweis verlieren. Zack, fertig, Staatsbegräbnis!
Mist an meinem kuhdorf hbf werde ich bestimmt erkannt. Ich muss also irgend einen anderen bahnhof umfallen. Und dann brauch ich auch noch ein Ticket! Weißt du was das 49€ticket in 40 Jahren kosten wird?! Beerdigungen werden einfach immer unbezahlbarer
Tail risk.
Das macht für mich in diesem Kontext nur begrenzt Sinn ehrlich gesagt. Länger leben ist in diesem Fall kein Risiko sondern bedeutet, dass die Versicherung sich mehr lohnt (logisch). Um realistisch zu beurteilen, wie sehr sie sich lohnt, würde ich mit durchschnittlichen Lebenserwartungen rechnen, also weder 70 noch 97.
Wenn du diese Rechnung nur aufstellst im Kontext "Ich rechne mir ein Szenario durch, bei dem ich sehr lange lebe" und auch gleichzeitig noch Investments mit einrechnest kann das natürlich sinnvoll sein (sollte aber vielleicht auch nicht das alleinige Szenario sein, nach dem alles ausgelegt wird). Wenn du objektiv beurteilen willst, wie sehr sich solch ein Tarif wahrscheinlich lohnt, ist es nicht besonders sinnvoll, zu erwarten, bis 97 zu leben.
Ja, ich geb Dir Recht. Um die Rendite oder Sinnhaftigkeit der Versicherung zu berechnen, müsste ich den besten Schätzwert nehmen, also als junger Mensch die durchschnittliche Lebenserwartung. (Als nicht mehr ganz junger Mensch die Lebenserwartung von Menschen, die das Alter erreicht haben und ähnlich gesund sind. Denn das Risiko als leichtsinniger Teenager zu sterben besteht bei mir nicht mehr.)
(So rechnet auch die Versicherung und für die macht das auch Sinn, denn die versichern ja ein Kollektiv. Und natürlich ist deren Rechnungszins unter 3%.)
Wenn du es genauer willst, musst Du mehrere Szenarien rechnen, oder Ziele formulieren. Und ich bin da egoistisch. Rendite ist eine abstrakte Zahl, von der ich mir nichts kaufen kann. Was mir hilft ist ein möglichst guter Lebensstandard, möglichst lange. Und um das sicher zustellen, brauche ich nicht den Mittelwert, sondern muss in Richtung "worst case" schauen. Und worst case heißt hier ein langes Leben.
Direkt vergleichen kann ich also nur ein Investment / Auszahlungsplan mit langer Laufzeit mit einer lebenslänglichen Versicherungsleistung. Beim Investment rechne ich mit 3.5% Auszahlung (minus Abgeltungssteuer). Auch hier ist im "worst case" das Vermögen nach 30 Jahren aufgebraucht. Den Unterschied zwischen worst und best case, sehen nur die Erben (und die sind dann selbst im Rentenalter). Ich bin wahrscheinlich tot.