Der letzte Absatz:
Der Krisenimperialismus treibt folglich auf einen Großkrieg zu, der dem Zivilisationsprozess ein barbarisches Ende bereiten würde, sofern es nicht gelingen sollte, einen gesellschaftlichen Ausweg aus der kapitalistischen Dauerkrise zu beschreiten. Ein wahrer Sieg in diesen rasch eskalierenden Auseinandersetzungen wäre folglich nur mit nichtmilitärischen Mitteln zu erringen: durch die Erschließung einer neuen, postkapitalistischen Form gesellschaftlicher Reproduktion. Alle Hoffnung, aller Horror sind in dieser simplen Tatsache enthalten.
Ich weiß nicht, ob das Wunschdenken ist, ob ich es einfach unrealistisch finde oder aus Selbstschutz für unmöglich erkläre, aber ein "Großkrieg" ist nichts, womit ich innerhalb überschaubarer Zeiträume rechnen würde. Sein Schlusssatz stimmt aber trotzdem. Alle Hoffnung, aller Horror hängt an der Frage, ob wir es schaffen, den Kapitalismus zu überwinden. Denn er braucht, wie der Autor weiter oben ja zeigt, keinen Weltkrieg, um unfassbares Leid und grauenvolle Ungerechtigkeit herzustellen, zu zementieren, zu verschlimmern. Gerade wie Flüchtlingsbewegungen geopolitisch als Waffe eingesetzt werden - gruselig.