this post was submitted on 28 Oct 2023
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founded 1 year ago
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Die Hälfte des Tagesschau Artikels ist wie antisemitisch und scheiße Gretha Thunberg und FFF international ist.

Kritik gibt es aber nicht nur an der schwedischen Klimaaktivistin, sondern auch an der von ihr gegründeten Bewegung "Fridays for Future". Diese hatte auf dem Instagram-Account von einem "Genozid" an den Palästinensern sowie dem "Apartheidsstaat" Israel gesprochen und ein "sofortiges Ende der Besatzung" gefordert

Diese Aussagen sind zwar durchaus kontrovers, aber meiner Meinung nach wirklich nicht völlig von der Hand zu weisen. Und es wird eben im Artikel direkt sehr hart mit der Antisemitismus Keule geschwungen.

Wie bereits bei einem ähnlichen Post in der vergangenen Woche musste Thunberg heftige Kritik einstecken. Ihr wird Einseitigkeit sowie Antisemitismus vorgeworfen, da die Schwedin zuvor die 1.400 israelischen Todesopfer des Großangriffs der Hamas sowie die in den Gazastreifen verschleppte Geiseln unerwähnt ließ. Später ergänzte sie: "Es versteht sich von selbst - dachte ich zumindest - dass ich gegen die schrecklichen Angriffe der Hamas bin."

Es wird in deutschen Medien halt viel zu oft Unterstützung Palästinas mit Unterstützung der Hamas und Antisemitismus gleich gesetzt.

Dieser Artikel vom Guardian geht das ganze meiner Meinung nach deutlich neutraler an.

https://www.theguardian.com/environment/2023/oct/23/backlash-over-european-climate-activists-support-for-palestine

Dutch authorities detained 19 activists from Extinction Rebellion on Monday after they occupied the entrance to the international criminal court and claimed Israel’s prime minister, Benjamin Netanyahu, had committed “war crimes” and presided over an “apartheid regime” – charges that the Israeli government denies.

Die Blockade Gazas von Lebensmitteln, Wasser, Medikamenten und Energie kann durchaus als Kriegsverbrechen gewertet werden. Zumindest habe ich diese Einschätzung in anderen Medien immer wieder gelesen.

A spokesperson for the Israel Defence Forces told Politico on Saturday: “Whoever identifies with Greta in any way in the future, in my view, is a terror supporter.” He later retracted his comments.

Und die Aussagen israelischer Vertreter schießen halt auch oft deutlich über das Ziel hinaus. Wie zum Beispiel auch bei der Sache mit Guterres im UN Rat. Guterres hat seine Position eigentlich sehr differenziert dagelegt.

Und nachdem man das ja immer explizit dazu schreiben muss: Ich unterstütze die Hamas in keinster Weise und verurteile sie für ihren Terror. Aber die palästinensische Zivilbevölkerung ist halt nicht gleichbedeutend zu Hamas.

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[–] PonyOfWar@pawb.social 58 points 1 year ago (1 children)

Finde den Diskurs auch ultra anstrengend, weil fast niemand offen für eine neutrale Diskussion des Konflikts ist, alles muss auf "Team Israel" und "Team Palästina" reduziert werden. Spricht man Israels Recht an, sich gegen Terror zu verteidigen, ist man automatisch für Bombenangriffe auf Zivilisten. Spricht man das Leid der unschuldigen Zivilisten in Gaza an, unterstützt man Terroristen, weil man ja nicht in einer langen Präambel erstmal den Terror der Hamas verurteilt hat.

[–] Roxxor@feddit.de 16 points 1 year ago (1 children)

Interessant ist jedoch dass das zumindest in meiner Bubble nur in den Medien stattfindet. Sonst ist eigentlich jeder der (kurzgefassten) Meinung: Hamas > Terroristen und Abschaum. Jedoch -> kein Freifahrtschein für Israel um Völkermord und Kriegsverbrechen zu begehen. Wie ist das in euren Bubbles?

[–] tryptaminev@feddit.de 13 points 1 year ago (1 children)

Deutsche "linke" Studentenbubble: wie du es beschreibst.

Arabischstämmige Freunde: "Scheiße, der Genozid an den Palästinensern wird jetzt stattfinden. Und wenn wir dagegen demonstrieren werden wir verprügelt und abgeschoben."

[–] FlamingHot@feddit.de 6 points 1 year ago

Ist halt blöd wenn man sich die Demo dann mit Leuten teilt die nicht für Frieden demonstrieren sondern den tot aller Israelis wollen. So funktioniert's auch nicht.

[–] Guildo@feddit.de 47 points 1 year ago (9 children)

Dass ich mich zwanghaft zu einer Seite positionieren muss, geht mir am meisten auf den Keks. Beide sind scheiße. So einfach ist das.

[–] letmesleep@feddit.de 10 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Beide sind scheiße. So einfach ist das.

So einfach ist das aber leider nicht. Das ist als, wenn ich sagen würde "sowohl Greta Thunberg als auch Beate Zschäpe sollten ihre Positionen überdenken". Stimmt zwar irgendwie, aber Du würdest - völlig zu Recht - den Verdacht bekommen, dass ich da zwei Dinge gleichsetze, die sich auf völlig unterschiedlichen Leveln befinden.

[–] federalreverse@feddit.de 15 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (18 children)

Beate Zschäpe und Greta Thunberg sind nicht "zwei Setien", jedenfalls nicht im gemeinten Sinne "zwei Seiten eines Konflikts".

Ich würde auch gern zu bedenken geben, dass sowohl israelische Regierung als auch Hamas

  1. Menschen töten
  2. eskalieren; ja — unterschiedlich: Israel durch langfristige Unterdrückung, Hamas durch akuten Terror
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[–] Black616Angel@feddit.de 26 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (4 children)

Ist jetzt sogar in der Tagesschau "Solidarität für Palästinenser" gleich Antisemitismus?

Was da los?
Ist dann Solidarität mit Isreal nicht auch islamfeindlich?

Edit: Wer downvoted, darf das bitte begründen. Danke.

[–] burrito82@feddit.de 20 points 1 year ago* (last edited 1 year ago) (1 children)

Ist dann Solidarität mit Isreal nicht auch islamfeindlich?

Das ist jetzt aber ziemlich verkürzt.

https://www.volksverpetzer.de/aktuelles/greta-thunberg-empfiehlt-terrorismus/

Der erste der Accounts, der von Greta Thunberg empfohlen wird, ist „Palestina Speaks“. „Palestina Speaks“ feiert (!) den Tod der über tausend jungen Menschen durch die Hamas am Festival als einen „Gefängnisausbruch“ aus Gaza. Das Ermorden von Zivilist*innen nennt die Organisation lediglich „Widerstand“. Sie schreibt „today is a revolutionary day to be proud of”- „heute ist ein Revolutionstag, auf den man stolz sein sollte“. Über einen Tag, an dem 1200 unschuldige Menschen gefoltert und ermordet wurden, drückt sie Stolz aus.

Das hat sie direkt am Tag des Massakers dort gepostet, es gibt keinen Zweifel, worauf sich das bezieht. Wir haben daher Anzeige wegen des Postings erstattet.

[–] tryptaminev@feddit.de 2 points 1 year ago (1 children)

Sie hat gesagt, dass man bei diesen Accounts mehr über die aktuelle Situation erfährt. Gehört dazu nicht auch, dass man davon erfährt, dass leider Menschen in Gaza die Angriffe der Hamas gefeiert haben?

Dazu kommt, dass es abgesehen von der UN und Al Jazeera glaube ich kaum organisierte Stimmen aus dem Gazastreifen gibt, die nicht von der Hamas kontrolliert werden. Nicht zuletzt, weil die Netanyahu-Regierungen die Hamas in ihrem Machtkampf unterstützt haben, um eine Zweistaatenlösung zu verhindern.

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[–] GenEcon@lemm.ee 5 points 1 year ago

Der Text des international Ablegers von FFF war halt deutlich mehr als 'Solidarität für Palästinenser'.

Beispiele vom offiziellen Twitter Account?

  • 'Yallah intifada'
  • die westliche Gesellschaft sei gehirngewaschen von den Medien, die von 'den Eliten' gesteuert werden.
  • der Westen verübt Staatsterror gegen alle, die sich für Palestina einsetzen
  • 'from the river to the sea' (also die Auslöschung Israels)

Ein bisschen Hintergrund dazu: https://www.belltower.news/recherche-wer-hinter-fridays-for-future-international-steckt-151299/

[–] hummingbird@lemmy.world 4 points 1 year ago

Ich war doch ziemlich erschocken, wie undifferenziert das Thema mittlerweile in den Öffentlich-rechtlichen behandelt wird.

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[–] Holzkohlen@feddit.de 16 points 1 year ago (7 children)

Deswegen ist alles was ich zu dem Konflikt sage immer nur: Religion ist scheiße.
Denn das ist nicht von der Hand zu weisen.

[–] gnuhaut@lemmy.ml 12 points 1 year ago (1 children)

Das hat im Kern nicht so viel mit Religion zu tun. Religion ist sekundär.

Der Zionismus kommt ursprünglich aus der säkularen Ecke, und ist ein koloniales Siedlungsprojekt vergleichbar mit der Besiedlung Nordamerikas. Für die Palästinenser, die auf dem Siedlungsgebiet lebten bzw. noch leben, wurden und werden systematisch vertrieben und diskriminiert, da sie nicht zur Vorstellung eines exklusiv jüdischen Ethnostaates passen. Dabei werden Juden nicht religiös definiert, sondern als Volk.

Im palästinensischen Widerstand spielten Islamisten vor ein paar Jahrzehnten noch keine große Rolle. Die Gruppen waren eher links und/oder nationalistisch, beeinflusst durch anti-kolonialistische Theorien z.B. von Marxisten. Die Islamisten wie z.B. die Hamas sind quasi eine Antwort auf das Scheitern dieser Gruppen (die im übrigen ebenfalls Zivilisten getötet und Geiseln genommen haben). Der Islamismus hat dabei den Vorteil, dass der Islam dort eine lange Tradition hat und es in den Köpfen der Leute viele Möglichkeiten gibt, daran anzuknüpfen. Mit Marxismus können weite Teile der Bevölkerung eher nicht so viel anfangen, weil das für die neu ist. Außerdem wurden Kommunisten usw. im kalten Krieg vom Westen deutlich stärker bekämpft als Islamisten. Tatsächlich wurde Islamismus sogar oft gefördert.

[–] barsoap@lemm.ee 4 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Der Zionismus kommt ursprünglich aus der säkularen Ecke, und ist ein koloniales Siedlungsprojekt vergleichbar mit der Besiedlung Nordamerikas. Für die Palästinenser, die auf dem Siedlungsgebiet lebten bzw. noch leben, wurden und werden systematisch vertrieben und diskriminiert, da sie nicht zur Vorstellung eines exklusiv jüdischen Ethnostaates passen.

Frag' mal Herzl was er von Diskriminierung von Arabern gehalten hat: Absolut nichts. Gruppen wie die Lechi kamen etwas später (aber noch vor Israels Gründung) dazu, die wollten damals eine Allianz gegen die Briten mit den Nazis, und in der Zivilgesellschaft hat sich langsam, aber sicher, ein Faschismusproblem entwickelt. Im Prinzip kann man sagen dass in Israel Bernd Höcke gerade Innenminister ist: Ben-Gvir hat kurz vor der Ermordung Rabins gerade dazu aufgerufen ("Sein Auto haben wir schon erwischt, ihn bekommen wir auch noch"). Als er in's Wehrdienstalter kam wollte die Armee ihn nicht: Zu rechtsextrem.

Innerhalb der Bevölkerung, gerade der jüngeren, ist sowas gerne mal unbekannt, oder wird von "aber wir sind immer die Opfer", "Nur die Faschisten von anderen Völkern sind Faschisten, unsere sind Patrioten" überstrichen. Israel braucht mal ne gute Portion Vergangenheitsbewältigung.

[–] tofuwabohu@slrpnk.net 4 points 1 year ago (2 children)

Hilft aber auch nicht weiter

[–] RQG@lemmy.world 11 points 1 year ago

Hilft dort irgendwas weiter? Falls ja, hau raus.

Der Konflikt ist älter als ich und jung bin ich nicht mehr. Und der Konflikt ist älter als die meisten, die ihn führen. Soweit ich weiß hat dort niemals irgendetwas geholfen den Konflikt zu beenden. Es gab nur immer mal Pausen.

Wenn man daher nur Aussagen dazu machen dürfte, die helfen, dann wäre es wohl sehr ruhig um das Thema.

[–] firala@feddit.de 3 points 1 year ago

Der Durchschnittsmichel sollte auch nicht helfen müssen.

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[–] shrugal@lemm.ee 15 points 1 year ago* (last edited 1 year ago)

Der Artikel hat echt Geschmack. Er ist sicher rein faktisch korrekt, aber die einseitige Auswahl der Reaktionen und Andeutung dass pro-palästinensische Äußerungen und das nicht explizite Verurteilen der Hamas antisemitisch seien ist unmöglich!

Ich bin echt schockiert wie borniert und einseitig die öffentliche Diskussion geführt wird. Wer nicht 100% hinter allem steht was Israel macht oder sich nicht von jedem einzelnen Anschlag der Hamas distanziert läuft Gefahr als Antisemit abgestempelt und quasi exkommuniziert zu werden. Dabei sollte es doch wohl klar sein, dass man die Zustände in Gaza und das massenhaft Töten von Zivilisten kritisieren kann, ohne Israel sein Recht auf Existenz und Selbstverteidigung abzusprechen, das Judentum anzugreifen, oder gar die Hamas zu befürworten!

Mir scheint, dass da vor allem die Angst mitschwingt, selbst ins Kreuzfeuer zu geraten, wenn man auch nur einen israel-kritischen Gedanken zulässt. Diese Lynchmob Mentalität macht es leider wesentlich schwerer differenziert und konstruktiv darüber zu reden, wie wir endlich das Sterben und Leid in der Region beenden können.

[–] anzich@feddit.de 7 points 1 year ago (1 children)

Es ging mir nie um das Überleben der menschlichen Zivilisation. Ich fand nur die hippen jungen Leute toll. Damit ist jetzt Schluss!

[–] FlamingHot@feddit.de 3 points 1 year ago (1 children)

Sicher eine Polemik auf Menschen, die Thunbergs Aussagen und vereinzelte andere als Ausrede nehmen, Klimaschutz abzulehnen.

[–] geissi@feddit.de 5 points 1 year ago

Ihr wird Einseitigkeit sowie Antisemitismus vorgeworfen, da die Schwedin zuvor die 1.400 israelischen Todesopfer des Großangriffs der Hamas sowie die in den Gazastreifen verschleppte Geiseln unerwähnt ließ.

Hm, erinnert an den Onion-Artikel

Dying Gazans Criticized For Not Using Last Words To Condemn Hamas

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