this post was submitted on 26 May 2024
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[–] Sodis@feddit.de 19 points 5 months ago (2 children)

Zuletzt hatte unter anderem BMW-Vorstandschef Oliver Zipse das EU-Verbot neuer Benzin- und Dieselautos vom Jahr 2035 an scharf kritisiert: „Wer sich die Fakten anschaut, der sieht, dass eine Anpassung unumgänglich ist. Mit dem Aus im Jahr 2035 ist eine gesamte Industrie erpressbar geworden“, sagte Zipse Mitte Mai in einem Gespräch mit der F.A.Z. „Denn jeder internationale Wettbewerber, jeder Lieferant weiß: Die sind abhängig von einer einzigen Technologie. Damit hebeln Sie Marktmechanismen aus und machen zum Beispiel die dafür benötigten Rohstoffe deutlich teurer.“

Ich verstehe nicht so ganz, was der gute Herr mir hiermit sagen will. Kann das wer erklären? Teile für Verbrennermotoren werden jetzt teurer, weil die Lieferanten die Preise hochtreiben? Vielleicht hätte es geholfen nicht von einer einzigen Technologie abhängig zu sein.

[–] Wxnzxn@lemmy.ml 19 points 5 months ago (2 children)

Ohne das Wissen zu haben ob die Situation tatsächlich Gefahr hätte so zu sein: Die Idee ist wohl, das Hersteller von Rohstoffen und Teilen, die nur für e-Autos verwendet werden, diese zu Preisen jenseits von Angebot/Nachfrage an Europäische Hersteller verkaufen könnten, weil sie dann wüssten, dass diese keine anderen Autos produzieren könnten - während in diesem Szenario dann zB ein US-Hersteller mit dem Verkäufer für Rohstoffe verhandeln könnte: "Jo, wenn wir das Lithium nicht zumindest zu einem fairen Preis bekommen, dann stellen wir eben keine E-Autos her und kaufen gar nicht bei euch".

Kann die Logik zwar verstehen, aber ich glaube selbst irgendwie nicht daran, dass das wirklich einen starken derartigen Effekt haben würde. Selbst wenn ich besseres Expertenwissen rund um die Marktlage hätte (Wie Kartellmäßig ist da der Markt organisiert? Ist das eine echte Gefahr?) - in die Zukunft kann niemand schauen. Ich akzeptiere auch selbst lieber eine schwächere, erpressbarere Autoindustrie, als eine, die weiter Verbrenner baut. Ein Schwächeln da kann ja immerhin auch mehr incentives geben für ÖPNV und Fußgänger/Fahrradgerechte Infrastruktur.

[–] JoKi@feddit.de 8 points 5 months ago (1 children)

Zumal das mit dem Festhalten am Verbrenner genauso passieren kann. Nach der Logik werden wir ja seit Jahrzehnten erpresst weil Elektroantriebe bislang keine ausreichende Relevanz im Markt hatten.

[–] taladar@sh.itjust.works 3 points 5 months ago

Das kommt wahrscheinlich daher weil sie das selbst mit der Politik immer so machen mit der Erpressung weil sie großer Arbeitgeber sind.

[–] Sodis@feddit.de 7 points 5 months ago (1 children)

Ah, das bezog sich dann doch auf die E-Auto Produktion. Dann war es auf jeden Fall komisch formuliert. Kann das Argument aber nach wie vor nicht richtig nachvollziehen, da das selbe Problem ja auch beim Verbrennermotor bestand. Der hatte ja jahrzehntelang ebenfalls ein Monopol.

[–] Don_alForno@feddit.de 7 points 5 months ago* (last edited 5 months ago)

Ja, aber unsere Industrie hatte da im wesentlichen alles know how selbst (mit Ausnahme von Computerchips). Also da hätte das Argument wirklich höchstens im Bezug auf die reinen Rohstoffe gegolten, und Eisen ist nicht sooo hochpreisig. Bei E-Autos kommen halt mehr seltene Erden, Lithium usw. dazu, da haben einige wenige (China ...) einen großen Teil der Kapazität in der Hand. Und Batterien können wir auch (noch) nicht gut selbst.

Trotzdem stimme ich zu, das Argument ist dünn.

[–] Jackhammer_Joe@lemmy.world 4 points 5 months ago (1 children)

Ich verstehe es so, dass die Rohstoffe für die Produktion von eAutos (bzw. aktuell die Vor-Produktion der Fertigungsanlagen (Batterie-Fabriken etc.)) teurer werden

[–] spechter@lemmy.ml 8 points 5 months ago

Also die Nachfrage steigt und treibt die Preise in die Höhe? Pöser Markt