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Russland erklärt die „internationale LGBT-Bewegung“ für extremistisch. Dass es diese gar nicht gibt, interessiert die russische Justiz nicht

s wirkt wie aus einem surrealen Theaterstück. Es treten auf: Beamte aus dem Justizministerium in Masken und ein Richter des obersten Gerichtshofes. Die Anklagebank bleibt leer, die Türen zu. Verhandelt wird etwas, das es gar nicht gibt.

Niemand kann erklären, was einer nicht existierenden Bewegung vorgeworfen wird und wie das Urteil praktisch umgesetzt werden soll. Das Justizministerium selbst hatte vor knapp zwei Wochen die Klage eingereicht.

Eine „internationale LGBT-Bewegung“, von der bis dahin noch niemand in Russland oder anderswo auf der Welt etwas gehört hatte, weise „verschiedene Erscheinungsformen einer extremistischen Ausrichtung“ auf, hatte es im Schreiben geheißen. Die „Bewegung“ stachele zu religiösem und sozialem Hass auf. Konkreter wurde die Anklage nicht.

Und so unklar blieb es auch am Tag des Urteils selbst. Mit einem Schuldspruch, der praktisch alle in Russland kriminalisiert, die nicht nach „traditionellen Werten“ leben, wie sie sich das russische Regime vorstellt. Alle, die sich für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzen und bislang eingesetzt hatten, sind damit potenzielle „Extremisten“, denen ab jetzt jahrelange Haftstrafen drohen könnten.

[...]

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[–] feine_seife@feddit.de -3 points 11 months ago (1 children)

Was der Artikel auslässt und falsch darlegt. "Homosexuelle sind jetzt per se illegal" ist falsch. Es wurde mehrmals ausdrücklich verdeutlicht das, das Verbot nicht den privaten Raum betrifft. Es wurde die Bewegung verboten nicht die Sexualität.

Was natürlich im echten Leben anders ausfallen kann. Wo ist die Grenze, wenn mein Nachbar ständig Gleichgeschlechtliche Partner hat und damit angibt? ~~Vielleicht bin ich ja neidisch.~~ Die Bewegung LBTQ hat das "Problem" das sie zu Dezentralisiert sind um sie zu verbieten. (Siehe Anonymous). Was den Kampf gegen solch eine Organisation schwierig macht da oft die Falschen getroffen werden.

(PS. Wartet paar Generationen ab und Russland wird das wieder revidieren. Manchmal ist es besser zu warten auf etwas was von alleine passiert als es zu erzwingen.)

[–] taladar@feddit.de 9 points 11 months ago (1 children)

Das hilft aber den aktuell dort Verfolgten wenig wenn das in 20-30 Jahren vielleicht wieder revidiert wird.

[–] feine_seife@feddit.de -1 points 11 months ago (2 children)

Nö. Aber hätte man in Deutschland in den 80ern eine Revolution oder n Krieg wegen dem § 175 angefangen hätte es niemanden geholfen. Stattdessen muss man einfach warten bis die Gesellschaft reif genug ist. Und dann können auch die Heute unterdrückt werden Ihre Freiheit haben.

[–] alleycat@feddit.de 6 points 11 months ago (1 children)

Stattdessen muss man einfach warten bis die Gesellschaft reif genug ist.

Das ist nicht, was passiert ist. Es hat Proteste und Aktivismus gegeben, ohne die es §175 immernoch gäbe. Eine Gesellschaft ändert sich nicht durch Warten.

[–] feine_seife@feddit.de -2 points 11 months ago

Nicht nur, korrekt aber etwas was in den 70er unrealistisch war, wurde in den 94 wahr. Einfach weil andere Leute im Amt dann waren.

[–] taladar@feddit.de 3 points 11 months ago (1 children)

Es scheint aber so als wäre diese Theorie dass die Gesellschaft immer offener wird und Leute immer mehr akzeptiert angesichts des aktuellen Rechtsrucks auch eher fraglich.

[–] feine_seife@feddit.de -1 points 11 months ago (1 children)

Der Rechtsruck ist meiner Meinung nach nur ein Zeichen dafür, das die Gesellschaft sich "zu schnell" für manche entwickelt.

[–] taladar@feddit.de 4 points 11 months ago

Ich denke eher dass es etwas damit zu tun hat dass die Leute eine komplexe Welt nicht mögen, viele Leute haben gerne eine simple Welt wo alle genau so sind wie sie. Wo die eigene Gruppe "Die Guten" sind und diejenigen die anderes sind "Die Bösen", wo alles was einem widerfährt Schuld von irgend jemand anderem ist denn dann braucht man sich keine Gedanken machen ob die eigenen Entscheidungen vielleicht zur eigenen Misere beigetragen haben. Oder noch besser, wo Entscheidungen gar nicht existieren weil ja alles alternativlos ist.

Das sieht man immer gerne in so Situationen wo Leute die Existenz der anderen Entscheidungsoption komplett leugnen, z.B. Religiöse die behaupten Atheisten würde auch an Gott glauben und ihn nur hassen oder wo Eltern gerne Kinderlosen unterstellen dass sie später ihre Meinung zu dem Thema ändern werden. Oder wenn Konservative behaupten dass ja sowieso alle Konservativ werden wenn sie erst älter und weiser sind. Oder halt auch bei mehr als Entscheidungen, wenn Homosexuelle "um erzogen" werden sollen weil sie ja eigentlich auch alle heterosexuell sind und das nur wegen der Aufmerksamkeit tun oder um Konservative zu ärgern.