this post was submitted on 10 Nov 2023
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Klimawandel
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Warum eigentlich kaufen? Wäre zwar ein Fortschritt zur aktuellen Situation (und Leute wie ich würden davon sehr stark profitieren), aber am Ende läuft es wieder darauf hinaus, dass man sich von den Sünden freikauft. Was rechtfertigt es, dass Reiche mehr CO2 verbrauchen dürfen als Arme?
Weil so ein positiver Anreiz geschaffen wird, um Emissionen zu verringern, was gerade gegen die Propaganda von rechts, die behauptet Klimaschutz sei auf Kosten der Armen Menschen (natürlich ohne dabei das Verhalten der Vermögenden zu kritisieren).
Wenn mehr Klimaschutz bedeutet, dass jemand am Ende des Jahres mehr Geld hat, weil er überschüssiges Budget verkaufen konnte, schafft das eher Unterstützung, als wenn mit dem Budget ausschließlich begrenzt wird.
Insofern ist es dann auch nicht mehr so krass ungerecht, dass Reiche mehr emittieren, weil sie dafür tatsächlich einen Ausgleich bieten müssen. Und die Höhe des Ausgleichs ist verhandelbar. Niemand ist gezwungen seine Zertifikate zu verkaufen. Man könnte sie genausogut verfallen lassen, wenn einem dafür kein attraktiver Preis geboten werden kann.
Wenn es dagegen nur ein absolutes Budget gibt, das für alle fix ist, haben wir wieder die Heizungsdebatte. Wir haben wieder die Debatte, dass man auf dem Land ja nicht ohne Auto leben kann, und so weiter, und die Scharfmacher bei AFD, FDP, CDU/CSU und FW reiben sich schon in Vorfreude die Hände.
Wenn man das eigene Budget handeln könnte, hätte man auch mehr Kontrolle. Dann ist man nicht sofort dagegen, weil man auf dem Land ja keinen ÖPNV bekommt und der selbst dann erst wieder aufgebaut werden müsste, sondern man kann sich konkret überlegen, wieviel einem die Mobilität mit dem Verbrenner KFZ Wert ist. Dann ist auch nicht mehr nur das Thema, dass eine neue Gasheizung 10.000 und eine Wärmepumpe 30.000 kostet, und man den Return erst abstrakt in 15 Jahren hat, vorausgesetzt die Preise entwickeln sich in eine bestimmte Richtung. Man kann schon im ersten Jahr konkret sehen, wieviel Geld man über hat, weil man z.B. 3 Tonnen CO2 gespart hat.
Der Gedanke ist eigentlich sehr gut, aber reiche Leute sind auch davon abhängig, dass Arme für sie Essen anbauen und zubereiten und trotzdem funktioniert das nicht als Druckmittel. Wie soll das erst bei etwas funktionieren, dass man nicht mal zum Überleben braucht?
Moralisch rechtfertigt das tatsächlich gar nichts. Es sorgt nur in absoluten Zahlen dafür, dass die Emissionen runter gehen (wenn das Budget ordentlich gewählt ist und auch in Zukunft schrumpft). Ärmere Menschen können sich den großen Konsum eh nicht leisten, aber so haben sie wenigstens was von ihrem Verzicht. Ich zähle jetzt selbst auch nicht zu den ärmsten Menschen und lebe aus moralischen Gründen vegan, kein Auto und keine Flugreisen. Aber meine Schwabenmentalität würde sich schon freuen für diesen Lebenswandel auch noch belohnt zu werden (und nicht doof angepampt zu werden).
Warum denn nicht? Geld ist wie wir in unserer Gesellschaft knappe Ressourcen verteilen