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Verkehrsforscher Knoflacher: “Im Auto hockt man wie ein Affe am Schleifstein”
(www.derstandard.de)
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Ich würde vorschlagen, Du fragst mal bei Radfahrern/ÖPNV Nutzern / Autofahrern in deiner Umgebung rum, wie viel Zeit sie mit Pendeln und Wegen verbringen. Das wird bei den Nicht-Autofahrern nicht wesentlich mehr sein.
Und das ist auch nicht anders bei den Bewohnern von Amsterdam, Paris und Kopenhagen. Es ist gesichertes Ergebnis der Verkehrsforschung, dass Menschen kein Entfernungsbudget haben für Wege, sondern ein Zeitbudget. Und deshalb führen "schnellere" Verkehrsmittel immer nur zu längeren Wegen.
Und wenn das Argument dann ist "Ja aber ich wohne auf dem Land" - darauf geht auch das Interview mit Knoflacher ein. Es ist zu wesentlichen Teilen dem Auto zu verdanken, dass ländliche Gegenden in Deutschland solche Verkehrswüsten sind.
Da muss ich niemanden fragen, ich kann das durchaus selber vergleichen und habe das hier im gleichen Faden auch getan.
Fazit: Öffis verdoppeln die benötigte Zeit.
Es macht herzlich wenig Sinn, meine Autostrecken neben die Bahn- oder Fahrradstrecken von jemand ganz anderem zu halten.
Es ist ja richtig: Mit einem schnelleren Verkehrsmittel kann ich längere Wege in der gleichen Zeit zurücklegen. Das ist aber ein Argument an die Politik, nicht an den einzelnen Menschen. So rum läuft ja meine Entscheidung nicht ab. Ich als Einzelner habe Wege, die ich bewältigen muss, ob ich will oder nicht. Und nach denen wähle ich mein Verkehrsmittel aus.
Ich habe alle Optionen jahrelang durchgemacht und immer gewinnt das Auto.
Zur Arbeit brauche ich mit den Öffis mindestens doppelt so lang, muss dann obendrauf noch täglich mit Verspätungen rechnen (die teilweise nicht mal kommuniziert werden) und mich in enge Busse quetschen mit Menschen die eine Woche nicht geduscht haben. Da sitze ich lieber gelegentlich mal mit dem Auto im Stau, aber dafür kann ich atmen.
Fahrrad kann ähnlich schnell sein, muss aber nicht. Das hängt vom Weg ab. Oft kann man gut abkürzen, dann geht es tatsächlich flott. Aktuell wohne ich eh zu weit weg, da ist das gar keine Option. Das wird sich demnächst ändern, dann werde ich bei gutem Wetter vielleicht auch mal das Rad nehmen. Aber auch dann brauche ich ca 15 min länger als mit dem Auto.
Ich glaube im Kommentar oben geht es eher darum, dass Menschen ihr Leben auch daran ausrichten, welche Transportmittel zur Verfügung stehen. Sprich, jemand der ein Auto hat legt nicht die selbe Strecke zur Arbeit zurück wie ein Radfahrer und ist schneller, sondern ist bereit längere Strecken zu fahren (mit durchschnittlich vmtl. gleichem Zeitaufwand)