this post was submitted on 30 Aug 2023
33 points (94.6% liked)
DACH - jetzt auf feddit.org
8713 readers
1 users here now
Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!
Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.
Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:
Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos
Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !
Banner: SirSamuelVimes
founded 1 year ago
MODERATORS
you are viewing a single comment's thread
view the rest of the comments
view the rest of the comments
Weil es in Deutschland unmöglich ist, mehrstellige Millionenbeträge einfach so selbst zu erwirtschaften, wenn man nicht VW, BMW oder RWE heißt. Da braucht es Investition von außen, muss ja keinen staatliche Subvention sein.
Ja, das sind dann Investitionen, keine Subventionen. Subventionen gehen eigentlich immer vom Staat aus. Und bei Unterhaltung erschließt sich mir nicht, warum sie eben staatlich subventioniert werden muss. Wir sind ja hier nicht im alten Rom mit „Brot und Spiele“.
Dann können wir ja die Subventionen für Kultur und Sport auch streichen, oder? Braucht man ja nicht.
Eine moderne Gesellschaft misst sich - wie auch bei den Römern - nicht ausschließlich durch Produktivität und Sozialsysteme. Auch die Zufriedenheit spielt eine Rolle und mich macht es gerade einigermaßen sprachlos, dass man nicht versteht, dass Unterhaltung natürlich und selbstverständlich subventioniert werden muss. In einer Gesellschaft ohne das würde ich nicht leben wollen.
Nein, da diese nicht allein der Unterhaltung dienen. Förderungen von Kunst und Kultur dienen zu einem gewissen Grad auch der Bildung der Bevölkerung. Sport ist gut für die Gesundheit und daher sollte es jedem Menschen möglich sein, einem Sport nachzugehen.
Und nein, ich bin ebenfalls nicht dafür, den ÖRR abzuschaffen. Wofür ich allerdings bin, ist die Ausgaben im Bereich Unterhaltung im ÖRR zurückzufahren: Wir brauchen nicht das x-te Krimiformat.
Ich sehe nicht, wie eine Förderung von Fußball im Sinne der Ausstrahlung im TV Menschen messbar gesünder macht.
Kultur ist auch wieder so eine krumme Definition. Für dich mag das nur Bach und Mozart sein, für mich ist Monkey Island, Die Siedler oder der C64 Kulturgut. Weil sowas auch Kulturgeschichte geschrieben hat für viele von uns. Ich weigere mich gegen diese Darlegung, dass Kultur nur ist, was in Museen steht.
Ich habe durch Super Mario motiviert mehr gelernt und mich gebildet, als ich jemals in allen Kunstwerken aller kulturell anerkannter Künstler zusammen gelernt habe. Kultur ist keine absolute Größe, sondern bedingt durch ihren subjektiven Zugang. Ich verstehe ja, dass nicht alles einen kulturellen Anspruch hat, aber ein Phänomen, das seit vier Dekaden Menschen fasziniert, völlig zu ignorieren, ist für mich einfach nur inakzeptabel.
Davon habe ich zwar nichts geschrieben („Sport subventionieren“ bedeutet für mich Vereine und Sportstätten zu unterstützen), aber ich dachte mir schon, wenn ich den ÖRR erwähne, dass das noch kommt: Ich bin dafür, dass der ÖRR für Veranstaltungen, in denen eine Mannschaft Deutschland offiziell vertritt, automatisch Senderechte erhält.
Kultur ist nichts, was sich auf Abruf erschaffen lässt. Alles von dir genannte ist Kulturgut, aber es musste sich zunächst als solches durchsetzen und häufig passiert das nicht mal zu Lebzeiten des Erfinders. Und per se Gelder zu verteilen, nach der Devise „Irgendwas wird schon dabei herumkommen.“ halte ich nicht für zielführend.
Sage ich doch nicht. Ich bin nur dagegen per Gießkanne jedem Geld in die Hand zu drücken, nur weil er potenziell etwas machen könnte, dass eines Tages „Kultur“ sein könnte.
Subventioniert werden Dinge, die man haben will, die sich aber nicht selbst tragen können. Die Videospielebranche macht weltweit ca. 200 Mrd. Umsatz und erfreut sich bester Gesundheit, warum genau müssen wir unbedingt deutsche Studios stützen? Games sind international, warum ist lokale Produktion so wichtig? Mit dem Kulturbereich, wo es um lokale Veranstaltungen in Präsenz geht, deren Nachfrage sich auch oft in Grenzen hält hat das relativ wenig zu tun.
Daedalic hat übrigens dicht gemacht, weil sie mit "Gollum" voll ins Klo gegriffen haben, nicht, weil es in Deutschland so unmöglich war zu arbeiten.
Sind sie eben nicht. Auch Games verbreiten wie jede andere Unterhaltung die Kultur der Hersteller. Wir könnten auch aufhören deutsche Filme und Serien über den Rundfunkbeitrag zu subventionieren.
Hier die Grenze zwischen Unterhaltung und Kultur so zu ziehen, dass Games keine Subvention verdienen (weil sie keine Kultur sind?), finde ich schlecht.
Am Ende finde ich es eben gut wenn lokale Kultur weiter gefördert wird, auch wenn sie sich wirtschaftlich nicht wirklich lohnt. Eine noch stärkere amerikanisierung der Medienkultur kann man sich eigentlich nicht wünschen, auch wenn wir schon bei 99% angekommen sind, oder?
Das könnten wir in der Tat, die tragen sich nämlich nicht deswegen nicht selbst, weil sie deutsch sind, sondern weil sie zumeist richtig richtig schlecht sind.
Von daher muss man da auch keine Grenze ziehen, Filme, Serien und Spiele sind keine Nischenmedien sondern Milliardenindustrien, die in der breiten Bevölkerung nachgefragt werden. Produziert Qualität, dann wird sie auch gekauft.
Wo war denn der förderungswürdige kulturelle Unterschied zwischen Crysis und amerikanischen Shootern?
Und das wird dann besser, wenn wir aufhören sie zu unterstützen?
Um Qualität zu produzieren braucht man Knowhow und um sich in einem etablierten Markt zu behaupten auch einiges an Kapital. Das alles nur über den Markt zu regeln wird dazu führen, dass sich das weiter auf wenige HErsteller konzentrieren wird die zu großen Teilen amerikanisch sind. Kultureller Hintergrund ist kein Wert nach dem der Markt sich richtet.
Das kann ich dir nicht sagen, mein Rechner war nie gut genug um Crysis zu spielen, als ich noch viel gezockt habe.
Edit: Das in einem einzigen Werk festzumachen, das sich an den Industriestandard angepasst hat um zu überleben, ist aber eh Quatsch.
Lokale Produktion in einem Wirtschaftssektor, der Multimilliarden erwirtschaftet, ist wünschenswert, da es Steuern einbringt. Industrie anzusiedeln, die keine bis wenig Geschichte hat, ist ohne monetäre Anreize schwierig, weil die Leute mit Wissen in der Branche ins Ausland gegangen sind. Unabhängig vom Kulturaspekt gibt es also auch durchaus wirtschaftliche Gründe am Kuchen Videospiele teilzunehmen.