ich_iel
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Eine Partei die als verlängerter Arm der sozialistischen Arbeiterbewegung in das Parlament reicht. Wer 'Sozialdemokratie' möchte, kann zur SPD gehen, denn was die macht, ist genau das, was ihr dann bekommt.
Sozialdemokrat*in zu sein, heisst ja nicht automatisch SPD. Z.B. bei uns in der Schweiz ist die SP (eine sozial-demokratische Partei) deutlich linker als die SPD und sogar etwas linker als Die Linke.
https://www.watson.ch/schweiz/bdp/818327916-wie-radikal-sind-die-schweizer-parteien-ein-europaeischer-vergleich-bringt-ueberraschendes-an-den-tag
Was ich sagen will: Nicht Sozdem als Idee, sondern die SPD ist das Problem (oder ein Problem der deutschen Linken). Oder: Wer Sozialdemokratie will, sollte NICHT zur SPD gehen, da bekommt man nämlich kaum welche.
SozDem ist natürlich auch das Problem, weil sie nicht den Kapitalismus überwinden möchten. Auf einer wirtschaftlichen Achse steht die Idee bereits vom Konzept her rechts der Mitte, denn sie möchte Kapitalismus mit sozialem Anstrich.
Ich bin zu wenig in der Theorie drin und kenne v.a. die Schweizer Perspektive. Im Parteiprogramm der SP steht explizit die Ăśberwindung des Kapitalismus: https://www.sp-ps.ch/wofuer-wir-stehen/parteiprogramm/
WĂĽrdest du daher die SP nicht als sozial-demokratische Partei sehen?
Genau. Ich wĂĽrde damit sagen die SP vertritt den demokratischen Sozialismus. Wir haben in DE z.b. die MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschland) die witzigerweise stalinistisch unterwegs ist. Namen sagen also nicht viel.
Ah, ich sehe den Unterschied, danke fĂĽr die AusfĂĽhrungen!
Insofern lustige Formulierung im Parteiprogramm:
Klingt auf jeden Fall based. Wie sind die Genoss:innen sonst so drauf?
WĂĽrde grob sagen, je jĂĽnger desto linker. Das Ziel des Ăśberwinden des Kapitalismus ins Programm aufzunehmen kam auch als Antrag der JUSO.
V.a. einige ältere Nationalräte (=Bundestag) und Ständeräte (=Landtag) tendieren stark zur Mitte. Ebenfalls sind die SP Bundesräte (exekutive) oft "gemässigt", da sie von National- und Ständerat gewählt werden. Kürzlich wurde aber Elisabeth-Baume Schneider als Bundesrätin gewählt, die selbst mal in der revolutionären marxistischen Liga war: https://www.srf.ch/news/schweiz/die-neue-bundesraetin-elisabeth-baume-schneider-teamplayerin-mit-regierungserfahrung Aber heute vertritt sie auch Positionen mehr zur Mitte hin.
Bald soll ein neuer Bundesrat für die SP gewählt werden, wobei Daniel Jositsch dabei (leider) gute Chancen hat, welcher am rechten Rand der SP steht und sich partei-internen Streit eingefangen hatte: https://www.srf.ch/news/schweiz/nachfolge-von-sommaruga-daniel-jositsch-will-bundesrat-werden
Von dem her: Kommt drauf an.
Am Ende sind es und bleiben es halt Politiker:innen haha