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Sorry, nein. Das ist zu niedrig, wenn der normale Arbeitnehmer schon ne Rentenlücke von 1 Mio zu füllen hat. Multipliziere mit X für Selbstständige, die komplett selbst finanzieren wollen.
Einfach mal Faktor 1000 niedriger als ne Milliarde.
Sehe ich auch so. Vor allem wenn man bedenkt dass KMU (Klein- und Mittelständische Unternehmer) wahrscheinlich deutlich drüber liegen. Ich würde die Grenze eher bei 10 Mio. ansetzen.
Absolut. Bei solchen Unternehmen wird das einfach zu einem Renditeziel von +1,25% vom Unternehmenswert führen, um über größere Ausschüttungen dann besagte Steuern zu begleichen. Ich weiß nicht, ob wir faktisch höhere Unternehmenssteuern, zumal Substanzsteuern, dringend brauchen.
Höhere Steuern für Reiche braucht es auf jeden Fall, sonst gibt es keine Zukunft. So wie das Blut in unseren Adern zirkuliert, muss sich auch das Geld in der Wirtschaft im Kreis bewegen. Es darf nicht nur von arm nach reich gehen; es muss auch wieder von reich nach arm gehen.
Ne das passt schon so. Wenn du dein vermögen so aufgebaut hast, dass du weiter Rendite erzielst während du davon zehrst brauchst du nicht 1Mio Bargeld unter der Matratze oder im.Depot.
Außerdem: Bei einer Million Freibetrag (!!) mal vorsichtig anzufangen 1% abzuschöpfen bei allem was darüber liegt ist neben den zu erwartenden Renditen auf so nem vermögen auch wirklich vertretbar.
Auf die Renditen zahlst du bereits heute Kapitalertragsteuer. Mit solchen Plänen Schöpfen wir dann auch Vermögen ab, die im Jahresverlauf gar nicht gestiegen sind, sondern geschrumpft, weil Schwankungen am Markt etc.
Du weißt aber schon, dass Leute die ihr Geld für sich "arbeiten" lassen können prozentual weniger Steuern drauf zahlen als jemand der tatsächlich dafür buckeln muss?
Gerne wiederholtes Meme. Für normalsterbliche sieht das wie folgt aus: mein Durchschnittssteuersatz bei 50.000 € Jahreseinkommen liegt bei 21,38 %, Kapitalertragsteuer zahle ich 25 % ab dem ersten Euro.
Außerdem zahle ich vorab pauschale, also auf Gewinne, die noch gar nicht angefallen sind. Und selbstverständlich muss ich auch Krankenkasse bezahlen, wenn ich nur von Kapitalerträgen lebe, je nachdem, wie viel ich im Jahr davon habe.
Wir können das ja auch dem Einkommensteuer Regime unterwerfen mit allen Absetzungs Möglichkeiten, die damit einhergehen. Das würde vermutlich das Steueraufkommen nicht erhöhen, sondern verringern, insbesondere bei Leuten, die von ihren Kapitalerträgen leben und zB Hebeln, also Zinskosten gegenrechnen können, was jetzt nicht geht.
Und das mag für Jeff Bezos und Elon Musk so sein aber über die reden wir nicht und die tangiert so eine Gesetzgebung nicht. Wenn ich mein gesamtes Vermögen einer liechtensteinischen Stiftung parken würde, wäre die auch in Zukunft nicht von einer Vermögensteuer tangiert. Dafür hab ich aber gar nicht genug Geld Und das Gros der deutschen Millionäre auch nicht.
Das ist schon richtig da seh ich aber das Problem nicht. Im langjährigen mittel wird so ein vermögen nicht schrumpfen.
Ich verstehe nicht?
In jeder Talkshow, in der ein Juso / Linker sowas fordert, wird von bösen Milliardären schwadroniert. Auch in dieser Petition. Eine Million ist aber nur 0,001 Milliarden. Das sind Größenordnungen weniger und wird natürlich echte Milliardäre garnicht tangieren, deren Geld steckt im Zweifel in Stuftungen und sie leben nicht in Deutschland.
Das ist ja schön etwas irreführend. Im Video wird ja explizit gesagt, dass man ja bei Rentenbeginn nicht nicht für gesamten 1 Millionen Euro auf dem Konto haben muss
Edit, um meinen Text zu korrigieren/konkretisieren: es wird zu keinem Zeitpunkt im Leben ein Vermögen von einem Millionen oder mehr vorausgesetzt. Egal ob auf dem Konto oder irgendwie angelegt. Es wird angenommen, dass das vorhandene Vermögen auch bei Rentenbeginn angelegt bleibt, um weiter Zinsen zu generieren.
Vermögen ist Vermögen, ob du die in Aktien oder 1-Cent-Münzen unterm Bett hast.
Ja, und wenn du dir das Video angeschaut hättest, wüsstest du, dass dort davon weniger als eine Millionen vorausgesetzt wird. Die Differenz wird sich nämlich in der Beispielrechnung durch Zinsen auf das vorhandene Vermögen ergeben. Während dieses ausgegeben wird.
Kommt ganz auf das eigene Sicherheitsbedürfnis an. Hunderttausende in Aktien ist nichts für jeden und je weniger ich mir davon zutraue, desto mehr brauche ich, um nach Inflation meine Lücke zu füllen.
Soll auch die Veranschaulichen: diese Debatte ist verkorkst. In der Petition ist die Rede von obersten 1 Prozenten hier (fangen afaik bei 2,x Mio an), Milliardären dort und dann fängt der Spuk bei einer absurd niedrigen Summe an.
Es ist aber auch komplett daneben bei 1 Mio vermögen noch vom "normalen" Arbeitnehmer zu reden. Das mag sich vielleicht nicht so anfühlen aber man ist damit halt in den oberen sehr wenigen Prozenten. Da muss man dann noch nicht mit konfiskalischen steuern zuschlagen aber da ist man eben im Bereich der starken Schultern angekommen die etwas mehr tragen können als der normale Bürger. Und 1% ist wirklich nicht übertrieben.
Danke! Wollte ich ähnlich auch anmerken.
Habe schon vor ~15 Jahren mit FiRE Plänen begonnen (wovon ich den "Re" Teil schon längst wieder verwerfen musste) und daher eigentlich gute finanzielle Strukturen mit wenig sinnlosen Ausgaben, aber selbst mit relativ gutem Angestellten-Gehalt, 2 Kids, ~3 gealterten Eltern die anfangen Geld zu kosten und Leben in einer Stadt bleibt nicht genug Erspartes jeden Monat übrig um mit Ende 60 in der Nähe von 1 Millionen zu sein (kein Erbe von irgendwo - habe Studium ohne Erspartes begonnen und durchgearbeitet).
Der einzige Mensch den ich persönlich kenne der NICHT via Gründung + späterem Firmenverkauf die 1-Millionen Marke knacken wird bevor wir in meinem Freundeskreis zu alt werden ist so ziemlich genau der Charakter aus "Thank You For Smoking" (Perfekter Verkäufer für eine große amerikanische Evil-Corp).
Wenn ich mir die deutsche Bevölkerungs-Entwicklung, die immer fleischwolfigere Wirtschaft und dieses "Gesundheitssystem" anschaue dem meine Eltern gerade zum Opfer fallen, dann befürchte ich dass ich einfach nicht wirklich alt werden darf.
Dann rechne mir gerne vor wie ein Selbstständiger eine Rente von 2-3000 € im Monat ohne Millionen Vermögen in einem Depot bezahlen soll. Oder wie du deine Rentenlücke ohne Aktien etc. füllen wirst. Das kommt uns als große Zahl vor, ist aber ein Bruchteil dessen, was ein Boomer im Laufe seiner Rente entnimmt.
Ganz zu schweigen davon, wie schlimm es würde, wenn wir solche Gesetze beschließen und die nicht grundsätzlich an die Inflation anpassen würden. Dann betrifft das einfach mal jeden in Deutschland mit einem Eigenheim.
Es ist schlicht und einfach zu niedrig und hat ungefähr nichts mit Milliardären und Superreichen zu tun.
Jo gerne, nimmste mal an du hörst mit 67 auf zu arbeiten und wirst 90. Das sind nach Adam Riese 276 Monate die du irgendwie leben musst. 3000 ist ziemlich viel aber seis drum, als guter selbstständiger will man ja auch wirklich goldene Jahre haben. Das sind dann 828.000€ die du dafür aufm Konto haben musst damit das hin haut. Selbst für den dumbatz der das alles nur inflationsdeckend anlegt ist also <1Mio bei 3k im Monat ausreichend.
Jetzt nehmen wir mal an du hast am Anfang sowas wie die Hälfte noch nicht in ganz sicheren Tüchern sondern eher so auf ne langjährige Rendite von 5% angelegt. Dann haste nach dem ersten Jahr zwar 36k von deinem sicheren Kram aufgezehrt aber 20k dazu bekommen. Insgesamt also nur 16k verbraucht. Das heißt du kannst entweder deutlich älter als 90 werden oder den rest vererben wenn du willst. Oder du kannst mit deutlich weniger in den Ruhestand gehen. Oder mehr pro Jahr verbrauchen.
Point being: du brauchst keine Million auf dem Konto um über ne Million aus zu geben über 23+ Jahre verteilt
Ich mach die Rechnung mal etwas einfacher, es gibt das konzept der sog. Safe Withdrawel Rate, also der Rate die man aus einem gut angelegten Portfolio 30 Jahre lang entnehmen und an die Inflationsrate anpassen kann, ohne dass man gefahr läuft, pleite zu gehen.
Der erste Wurf ging mal irgendwann von 4% aus, aktuell ist man eher bei 2,7 %. Natürlich inklusive vieler Annahmen aber exklusive solch unkalkulierbarer Themen wie Pflege. Hiesse der 36.000 Euro verkonsumierende bräuchte schon 1,333 Mio Euro. Da sind natürlich Steuern und Sozialabgaben noch nicht berücksichtigt. Warum müssen wir dem jetzt mindestens 3333 Euro pro Jahr abknüpfen, zusätzlich zu bereits anfallenden Kapitalertragsteuern? Was hat der mit Superreichen zu tun?
Wo kommen denn deine 3333€ her die man dem damit ab knöpfen würde? Bei nem Freibetrag von ner Million bleiben 3333€ zu besteuern übrig davon 1% sind bei mir... 33€ im Jahr. Klingt vertretbar bei wem der 3k im Monat fürs leben aus gibt
333333 Euro liegt er über ner Million mach 3333 k im Jahr bei 1%. Und zum Leben hat Beispiel man die 3 k natürlich nicht weil Krankenkasse nicht bezahlt werden will. Will er die verkonsumieren ist die Summe ca 1/3 höher.
Ah, ja da hab ich zu schnell geschrieben und nicht genug nachgedacht sorry.
Ich hab das Video mal angeschaut, das klingt ganz sinnig. Aber: Es geht davon aus, dass Menschen immer länger leben aber der Zeitpunkt an dem die Menschen aufhören zu arbeiten gleich bleibt, was dann natürlich die SWR nach unten drückt. Kann man sich überlegen ob man das gut findet. "Ich brauche diesen Haufen Kohle, weil ich will mit 65 aufhören zu arbeiten :(" ist halt vielleicht gesellschaftlich nicht die aller sympatischste Position, besonders wenn abzusehen ist, dass die in der gesetzlichen Rente eher länger arbeiten werden müssen je länger die durchschnittliche Lebenserwartung ist.
Außerdem argumentierst du hier schon immernoch mit nem sehr hohen Satz. Selbst wenn du von den 3k 1/3 abziehst für alle möglichen Abgaben. Die durchschnittliche Rente ist grade 1,1k und selbst die "Standard"rente (45 Jahre einzahlen bei durchschnittlichem Lohn, die also nur sehr wenige erreichen) ist 1.8k.
Wenn du mit dem Satz rechnest kommt man genau auf 800k ((1800 * 12) / 0.027). Mal ganz davon abgesehen, dass das schlimmste was dir hier in Deutschland passiert wenn du das Geld zu schnell verpulverst, dass du in die normale Alterssicherung kommst. Der Sozialstaat ist halt auch für die da, die vorher nichts einbezahlen wollten. Das Risiko von "ich bin mit 99 doch noch pleite gegangen" ist dann gar nicht mehr so krass.
Wenig. Aber: Was hat der Arbeiter mit nem Lohn von 15k (also knapp über dem Freibetrag für Einkommen) mit dem Spitzenverdiener zu tun? Irgendwo muss die Progression halt anfangen. Warum müssen wir dem schon was wegnehmen?
Kannst du das erläutern? Ich finde es komplett sympathisch, nachvollziehbar und ersterbenswert, dass man mit 65 aufhören möchte zu arbeiten. Im übrigen erwarte ich ja gar keine Sympathie sondern lediglich dass mir der Staat dabei keine Steine in den Weg liegt wenn ich auf all meine Erträge sowie das erarbeitete Geld bereits Steuern zahl(t)e.
Wieder beliebter Fehler. Die durchschnittliche Rente ist nicht gleich dem Geld, was dem durchschnittlichen Menschen im Rentenalter zur Verfügung steht. Da sind wir im Median, idR unter dem Durchschnitt, bei 1,8 k laut https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/HTML/2025/Einkommensrechner/index.html darunter werden einige Hausbesitzer sein die in Zukunft dann, Inflation sei Dank, mehr Geld brauchen werden um ihre Steuerlast zu begleichen nur weil sie wohnen. Ich halte meine Rechnung für absolut nicht überzogen.
Wir sprechen ja nicht über Menschen, die ihr Geld verpulvern sondern über Menschen, die ihr Geld zusammenhalten um ihren eigenen Lebenunterhalt selbst zu bestreiten und gerade nicht in die Altersversicherung zu kommen. Mit dem Argument "im Zweifelsfall hast du doch Bürgergeld?!" kann man mMn keine oder jede beliebig desaströse Steuerpolitik rechtfertigen, dazwischen ist nicht viel.
Cool, wenn es also das erklärte Ziel ist, Milliardäre zu rasieren, dann können wir auch bei 2,5 oder 5 Millionen, bitte Inflationsindexiert, anfangen, die sind dann immer noch locker im Fadenkreuz.
Jo wenn man das so verkürzt... Du hast halt leidern den Teil der deine Frage beantwortet weggelassen: "besonders wenn abzusehen ist, dass die in der gesetzlichen Rente eher länger arbeiten werden müssen je länger die durchschnittliche Lebenserwartung ist."
Die meisten werden lange arbeiten müssen. Und dann nehmen sich ein paar wenige aus dem Solidarsystem raus (zahlen nicht ein, aber wenns wirklich hart kommt, werden sie natürlich trotzdem von uns allen gestützt...). Da hab ich wenig Sympathien und ich finds auch ok das steuerlich unattraktiv zu machen.
Sorry das musst du weiter ausführen da ist sehr viel durcheinander geworfen.
Ja das ist mit klar, dass der Median auch bei Rentnern unter dem Durchschnitt liegt. Der Durchschnitt sind aber übrigens eben nicht die 1,8 sondern die 1,1k. Das stützt aber desweiteren nur den Punkt, dass die Erwartung im Alter 2k+ im Monat zu haben weit entfernt vom "normalen" Rentner ist. Und dass es deswegen mMn ok ist, diese Menschen etwas mehr zu belasten als den "normalen" Rentner.
Und Mieter haben keine höhere Belastung durch Inflation? Weil Mieten nicht durch bei der Inflation mitgehen? Hä?
Das Argument für viele "ihr Geld zusammen zu halten und selber den Lebensunterhalt zu bestreiten" ist ja, dass sie dann auch das Risiko selber tragen wenns nicht klappt. Das ist aber absolut nicht der Fall. Die Solidarsysteme sind trotzdem da wenns hart auf hart kommt. Sie haben dann aber erst das Geld verpulvert, das sonst in das Solidarsystem gegangen wäre. Diese Absicherung wird aber ganz gerne ignoriert.
Du musst mir jetzt mal ganz kurz erklären warum jemand der 2,5 oder 5 Millionen hat so viel mehr mit Superreichen zu tun hat als jemand mit 1 Millionen. Die einen trennen 997,5 oder 995 Millionen von der Milliarde die anderen 999 Millionen. Ist das wirklich das woran du dich jetzt aufhängen möchtest? Wenn wir den Freibetrag aufh 2,5M setzen kommt jemand an der sagt "aber 5k im Monat will ich mir schon rausnehmen können im Alter und denen willst du dann ein paar Tausend im Jahr extra abknöpfen?!?!" und du hast genau die gleiche Diskussion wie wir sie hier führen.
Insgesamt schein dein ganzes Argument/Sorge aber auch einfach zu sein, dass das nicht mit der Inflation wachsen wird. Die Sorge halte ich für unbegründet. Ja, sowas wie Kindergeld u.ä. wurde da nicht angepasst, auch der Freibetrag für Kapitalerträge ist da nicht ganz mitgewachsen. Der war aber schon immer mehr kosmetisch und lächerlich gering. Einkommensteuerfreibetrag, Bürgergeld/Harz4, Renten, etc etc werden und wurden immer an die Entwicklung angepasst. Wenn deine Sorge ist "Das Gesetz könnte ja dumm werden" dann können wir das mit den Gesetzen insgesamt lassen.
… ist die Botschaft, dass auch alle das bis zum bitteren Ende mitmachen und Einzahlen müssen? Da ist doch nur logisch, dass man im Zweifel versucht die Lücke von nicht mehr arbeiten wollen bis zur gesetzlichen Rente mit eigenen Rücklagen finanziert.
dass du hier jeden, der nicht bis zum absoluten Ende der körperlichen Leistungsfähigkeit arbeitet unterstellst unsolidarisch zu sein, halte ich für eine Pervertierung des Solidargedankens. Am Ende sind auch Selbstständige nicht Teil dieses Rentensystems und jeder, der früher aufhört zu arbeiten oder in Teilzeit geht zahlt weniger ein und kriegt auch wenige raus. Willst du Vollzeitfplicht bis 67 oder was läuft hier?
um festzustellen, was ältere Leute heute für ihren Lebensunterhalt benötigen, reicht es nicht auf die Durchschnittsrente zu schauen, sondern man sollte sich die tatsächlichen Nettoeinkünfte von älteren Menschen anschauen. Eine Quelle dafür habe ich hier verlinkt. Da Pensionen, Privatrenten, Kapitalerträge existieren sind die tatsächlichen Nettoeinkünfte natürlich höher als nur die Renteneinkünfte.
Nein sage ich nicht, aber gehupft wie gesprungen: Wenn wir in Zukunft die Eigenheime, die die heutige Rentnergeneration bewohnt besteuern passiert ja: Die Rentner veräußern ihre Häuser früher, weil sie müssen, weil illiquide Vermögen nicht an den Fiskus abgeführt werden können, benötigen dann andererseits mehr für ihren Lebensabend, weil jetzt Miete abgeführt werden will. In der Schweiz ist das anders, da wird die gesparte Miete als einkommen versteuert.
Bist du gegen eine Grundsicherung im Alter? oder möchtest du behaupten, dass Steuerzahler sich nicht an der Rentenkasse beteiligen? Das Gegenteil ist der Fall, dass ist einfach mal einer der größten Posten im Bundeshaushalt, wird also von allen Steuerzahler getragen, ob Rentenempfänger oder n icht. Über 100 Millionen. Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe. Des Weiteren tust du hier so als wäre die Gruppe der Vermögenden komplett disjunkt von denen, die in die Solidarsysteme einzahlen. Auch das ist falsch.
Hat es nicht, ich würde den Menschen aber zugestehen wollen, dass sie ihren Lebensunterhalt aus ihrem Vermögen bestreiten dürfen wenn sie das wollen, ohne dass der Staat das bestraft. Unsere Altersvorsorgemisere sagt das gleiche. Bei 2x Nettomedianlebenseinkommen sollte das für alle Lebensentwürfe gelingen. Da wären wir bei ~2,4 Mio wenn ich richtig erinnere.
Nein, meine Argumentation ist: Es ist heute schon zu gering, wenn es bei ner Million anfängt, um ein Mittelklasseleben im Alter zu finanzieren und wird nur noch dümmer, wenn es nicht mit der Inflation steigt. zu dem konterkariert es halt die ganzen Aufrufe doch bitte privat vor zu sorgen, weil die Rente nicht reicht. Zuletzt ist es in sich dumm begründet, weil eben der einfache Millionär mit Elon Musk gar nichts zu tun hat. wir haben Millionen Millionäre und null Elon Musks in diesem Land. Bei denen anzufangen hat einfach nichts mit Superreichen zu tun, die Argumentation ist unredlich. Wenn es um die Beteiligung von Menschen an den Sozialsystem geht: Toll, reformieren wir das Kapitalertragsteuersystem. Sollen die auch Arbeitslosengeld bekommen, wenn das Geld alle ist? Dann können sie auch hieran beteiligt werden. Oder gehts dir darum, dass prekäre Selbstständige im Alter in der sozialen Matte landen? Machen wir ne Nachweispflicht für Altersrücklagen, geht alles.
Es ist einfach nicht stichhaltig argumentiert was wir hier erreichen wollen. Du scheinst mir einfach ein selbstbestimmtes und selbst finanziertes Leben im Alter grundsätzlich abzulehen und anrüchig zu finden. Oder schlimmer noch: Leute die vielleicht nicht bis 67 arbeiten wollen. Denn das müssen bei dir scheinbar alle, ausnahmslos.
Die Botschaft ist, dass sich nicht einige wenige aus dem Solidarsystem verabschieden sollten um früher in den Ruhestand gehen zu können nur um dann im Zweifel doch auf das Solidarsystem zurück zu fallen.
Einkünfte bestimmen was man für den Lebensunterhalt braucht? Nagut.
Alles das hast du dir grade aus der Nase gezogen und hab ich nicht gesagt. Weder bin ich gegen eine Grundsicherung, ich bin für eine Grundsicherung für alle in die auch alle, abhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten, einbezahlen. Noch denke ich, dass Selbstständige mit ihren Steuern nicht zur Rente beitragen. Der Punkt ist doch aber: sie tragen sehr viel weniger bei weil Steuern ja alle zahlen, Rentenkassenbeiträge aber eben nicht alle. Dass überhaupt Steuern für die Rentenkasse genutzt werden müssen liegt ja unter anderem daran, dass sich einige der "starken Schultern" aus dem Solidarsystem raus genommen haben und deswegen jetzt über diesen Seitenkanal daran beteiligt werden müssen.
Das ist halt ganz klassisches "ich nehm mir mal raus meinen Wohlstand so lange für mich zu benutzen wie es gut geht und wenns nicht gut geht dann komm ich zurück in die Solidargemeinschaft". Ich finde nicht, dass wir dieses Glücksspiel als Lebensmodell unterstützen müssen.
Dieses Argument greifst du dir aber halt einfach komplett aus der Luft. Du sagst einfach "das könnte dumm sein, wenn man es dumm macht, also lass es lieber nicht machen".
Nochmal: Irgendwo muss die Progression anfangen. Geringverdiener zahlen Einkommensteuer und das nicht zu knapp. Bei den oberen paar Prozent (und zu denen gehört man mit >1Mio nunmal) mit der Progession zu starten ist ganz normal.
Und was bringt dir die Nachweispflicht wenn halt doch was schiefgegangen ist? Dann landen die trotzdem in der sozialen Matte. Und haben vorher nichts für den erhalt dieser Matte beigetragen. Da kann ich mir mit dem Nachweis "ich war aber eigentlich reich genug :(" den Arsch abwischen, mehr aber auch nicht.
Ich finde es durchaus anrüchig wenn sich ein ganz kleiner Teil, der übrigens nichts mehr mit der Mitte zu tun hat, weil es nur noch um die wenigen oberen Prozent geht, rausnehmen will früher aufzuhören zu arbeiten als der Rest. Und dann noch gnatschig wird wenn er mit seinem Reichtum zu dem Solidarsystem beitragen soll.
Dass sie sich nicht beteiligen ist einfach gelogen. Natürlich sind viele von denen in der gesetzlichen Rente, zahlten dort schon Höchstbeträge. Sie zahlen Kapitalertragsteuern, Krankenkassenbeiträge, Einkommenssteuern bei Einkünften aus Vermietung. Einziger Weg da raus zu kommen ist ne Stiftung und die tangierst du mit so einer Gesetzgebung ebenfalls garnicht.
Aber hier muss es ja an die Substanz gehen, denn um die Auflösung des selben geht es den Verfechtern. Demnächst zählen wir dann noch Rentenanwartschaften zum Vermögen, irgendeinen Grund findet man immer.
Und warum brauchen sie dann nochmal kontinuierlich 3k pro Monat zusätzlich?
So wie jeder andere auch. Dafür gibts kein Fleißsternchen.
Das wird regelmäßig von den Verteidigern von großen Vermögen gefordert. "Ist ja alles gar nicht so ungleich verteilt, lasst uns die Renten mit zum Vermögen zählen! Wir lassen dabei jetzt mal außen vor, dass die mit den kleinen Renten tendenziell auch noch die sind die am frühesten sterben aber egal!"
1 Mio. Freibetrag ist absurd niedrig, aber ab 2 Mio. fängt das 1% an? Dann ist ja 1 Mio. nicht absurd niedrig?
Klar ist das absurd niedrig. Der ganze Diskurs ist durchsetzt von der schlimmen Ungerechtigkeit, dass Menschen wie Musk und Bezos existieren, die relativ zu ihrem Einkommen durch Kapitalerträge (wie auch Vermögen) tatsächlich grob gerundet garkeine Steuern und Sozialabgaben zahlen.
Millionärsdasein ist in Deutschland massenwohlstand. Jeder 10. Rentner bzw. "Mensch im Rentenalter", lebt in nem Haushalt oberhalb einer Million Nettovermögen. dieses Vermögen liegt aber nicht irgendwo rum oder wird den jeden Tag aufs neue ins Konto gespült, sondern ist in den allermeisten Fällen gebunden in der selbst bewohnten Immobilie. Die zu besteuern ist völlig absurd, insbesondere im Anbetracht des Ziels. Alles, was Erträge generiert, wird bereits versteuert. Fonds werden sogar vorab besteuert. Das hat nichts mit Überreichtum zu tun, die Leute zahlen anderen Orts bereits viele viele Steuern.
Wir können nicht Leuten nahelegen mehr privat vorzusorgen und dann am Ende wieder mit der Steuerkeule kommen.
Die aktuellsten Werte (2018) des statistischen Bundesamtes sagen, dass ca. 1,5% der Haushalte Immobilien über 1 Mio. Euro Verkehrswert besitzen. Das ist schon mal nicht jeder 10. Rentner. Du überschätzt, trotz verrückter Immobilienpreise, wie viele Häuser tatsächlich 1 Mio. aufwärts wert sind.
Als anekdotisches Beispiel: meine Eltern leben in gut gepflegter Altbauvilla in U-Bahn Nähe in Frankfurt. Beste Stadtlage also, mit ordentlichem Grundstück. Selbst da ist der Verkehrswert "nur" 1,4 Mio. Das wären dann 4000 Euro im Jahr Steuern. Dat können die sich leisten. Aber sie müssten gar nicht, weil früher die Vermögensteuerfreibeträge in Ehe auch addiert wurden. Die würden also 2 Mio. Freibetrag bekommen, und müssten gar keine Vermögensteuer (für das Haus) zahlen.
Darüberhinaus, wenn das Problem der Rentner in eigener Immobilie wirklich zu solch massiven Verwerfungen führen würde (Spoiler: würde es nicht, s.o.), dass die dann alle am Hungertuch nagen müssten, dann könnte die Politik ja ganz gestalterisch einfach die Grundsteuer senken. Wird dann für Immobilienbesitz ein Nullsummenspiel, aber die ganzen großen Vermögen würden endlich mal ordentlich besteuert.
Das eine schließt das andere nicht aus weil Gesamtbevölkerung != untergruppe der Rentner. Je älter desto reicher. Und ich habe nicht gesagt, dass die Immobilien in dem Wert besitzen sondern das a) 10% mehr als ne Million haben und b) das meiste Vermögen in deren Immobilien gebunden sein wird. Beziehe mich für ersteres hierauf https://www.iwkoeln.de/studien/judith-niehues-maximilian-stockhausen-ein-vermoegensvergleich-nach-altersgruppen.html
Wie leicht sich unser Regierungsapparat hier tut, haben wir ja gerade sehen können. Davon ab halte ich den Gestaltungsspielraum für begrenzt. Das Bverfg hat schonmal die Ausgestaltung der Vermögenssteuer kassiert, weil Immobilienvermögen zu stark priviligiert wurde. Sowieso würde sich die Frage aufdrängen: Wenn wir das dann eh wieder zurückgeben auf anderem Wege, warum dann der ganze Stunt?
Wenn wir bei sowas wie doppelten Lebensmedianeinkommen anfangen würden, hätte ich da weniger Probleme mit. Da können dann paar gesegnete Menschen mutmaßlich ein Leben von zehren, danach ne korrekte Erbschaftssteuer und zwischendurch das übliche (Kapitalertragsteuer, Krankenkassenbeiträge etc). So ist das einfach nur der privaten Altersvorsorge nen Stock zwischen die Speichen schieben und sich dann wundern, dass kein Mensch vorsorgt.
Naja, das 90er Perzentil schrammt ja auch gerade so über die 1 Mio. Grenze, da werden dann zusätzlich ~200-600 Euro Vermögensteuer fällig. Ich glaube, das schaffen die.
Wie genau sich die Kurve im oberen Perzentil gestaltet, darüber ist die Datenlage leider mau, aber wenn sie so verläuft wie beim Rest, wären auch die weiteren 9% dieser Altersgruppe mit überschaubaren Beträgen belastet.
Und wenn das Vermögen nicht nur in der Immobilie gebunden ist, dann wird es ja umso leichter für die Betroffenen. Dann erwirtschaftet das Vermögen ja genug Rendite, um die paar hundert bis tausend Euro zu zahlen.
Im Übrigen empfehle ich das BVerfG Urteil zu studieren. Da wurde die Erhebung des Immobilienwertes bemängelt. Witzigerweise ist das Problem mit der jüngst durchgeführten Anpassung der Grundsteuer quasi erledigt, da wurde ja äußerst ähnlich geurteilt, gibt also eine schöne Blaupause.
Ja, die Heisenbergsche Vermögensteuer, die eigentlich kaum jemand betrifft und auch gar nicht teuer ist, aber ganz dringend notwendig ist, um die Republik zu retten.
Schrödinger ist der Katzenphysiker.
Aber jo, so funktionieren progressive Steuern, im unteren Bereich ist man mit geringen Beträgen betroffen ¯\_(ツ)_/¯ Als nächstes dann die Überraschung, dass man mit geringem Einkommen anteilig weniger Einkommensteuer zahlt 😱.